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Jan Ullrich war einer der prominenten Gäste bei der Einweihung einer Après-Skihütte im Münchner Olympiapark.
14.11.2003 16:43
Ullrich und andere Fahrer warten auf Geld von Bianchi

Berlin (dpa) - Jan Ullrich ist nicht der einzige Rad-Profi, der von dem vor der Abwicklung stehenden Rennstall Bianchi noch Geld einfordert. «Das Oktober-Gehalt steht bei mir noch aus», sagte André Korff, der Bianchi zusammen mit Ullrich verlassen hat und in der kommenden Saison beim Telekom-Nachfolger T-Mobile fährt.

Auch andere Bianchi-Fahrer warten noch. «Es fehlt noch was, aber ich wurde angerufen, dass überwiesen wird. Wenn nicht, hole ich mir Geld aus der Bürgschaft, die Bianchi beim Weltverband hinterlegen musste», erklärte Raphael Schweda, in der kommenden Saison Chef einer GSIII-Mannschaft in Düsseldorf. Bianchi-Manager Jacques Hanegraaf wiegelte ab: «Bei manchen dauert es ein bisschen länger mit der Bezahlung. Aber alle bekommen ihr Geld.»

Bei Ullrich, dessen Zahlungen laut Hanegraaf seit August «aufgeschoben» seien, geht es nach Informationen der «Bild»-Zeitung angeblich um 600 000 Euro. Diese Summe bestätigte der niederländische Ex-Profi Hanegraaf nicht. Mit Ullrich, dem der Bianchi-Manager vorwirft, im laufenden Vertragverhältnis schon bei T-Mobile in Erscheinung getreten zu sein, soll ein Schlichtungstermin stattfinden. «Bisher gibt es noch keine juristischen Vorgänge», sagte Hanegraaf.

Ullrich hatte am Rande des Münchner Sechstagerennens erklärt, seine Anwälte kümmerten sich um die finanziellen Unstimmigkeiten zwischen ihm und dem italienischen Sponsor. Viele Bianchi-Fahrer, die größtenteils für die kommende Saison schon andere Mannschaften gefunden haben, kennen das Szenario. Nach der Insolvenz des Coast-Teams waren sie im Mai 2003 von Bianchi kurzfristig übernommen worden und hatten zum Teil enorme Gehaltseinbußen zu akzeptieren. Einige ehemalige Coast-Team-Mitglieder prozessieren noch immer um ausstehendes Geld.

Bianchi und Hanegraaf als Chef der Firma BV Cycle, die die Bezahlung der Fahrer abwickelte, haben immer noch nicht das definitive Ende des Teams verkündet. Dabei haben schon zahlreiche Fahrer und Betreuer andere Jobs gefunden. Zuletzt unterschrieb der ehemalige Bianchi-Teamchef Alain Gallopin (Frankreich) bei Bjarne Riis in Dänemark. Sein direkter Vorgesetzter Rudy Pevenage hatte am Dienstag erklärt, dass er «seit einiger Zeit» bei Bianchi ausgeschieden sei. Der Belgier wird bekanntlich Ullrich weiter direkt betreuen, ohne feste Anstellung bei T-Mobile.


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