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Bruno Risi (l) und Kurt Betschart (r) winken in der Münchner Olympiahalle den Zuschauern zu.
12.11.2003 10:42
Risi und Betschart gewinnen Münchner «Sixdays»

München (dpa) - Bruno Risi und Kurt Betschart aus der Schweiz haben zum sechsten Mal das Sechstagerennen in München gewonnen. In der Olympiahalle revanchierten sich die «Eidgenossen» bei der 40. Auflage mit dem Sieg bei Scott McGrory/Matthew Gilmore (Australien/Belgien) für die knappe Vorjahresniederlage und verwiesen dieses Duo auf Platz 2.

Die Titelverteidiger sahen in der letzten Nacht bis 27 Runden vor Schluss wie die sicheren Sieger aus, als Risi/Betschart die entscheidende und überraschende Attacke starteten. «Wir haben die richtig überrumpelt», sagte Betschart, «das war genial.» Dritte wurden Andreas Kappes/Andreas Beikirch (Köln/Titz).

Während sich McGrory/Gilmore im Kampf um Wertungspunkte einen erbitterten Kampf mit Kappes/Beikirch lieferten, hielten sich die Schweizer «Sixday»-Spezialisten bei den Sprints etwas zurück. «Unsere Taktik war, auf Rundengewinne zu fahren und die Nerven zu behalten», sagte Risi, der schon vor seiner entscheidenden Attacke einen vergeblichen Angriff gestartet hatte. Dass den beiden dann in der Schlussphase doch die Überrundung der Gegner gelang, konnte der 35-Jährige selbst kaum glauben: «Im Normalfall ist das in einem Finale nicht möglich. Aber als die anderen gemerkt haben, was passiert war, hatten wir schon einen großen Vorsprung.»

Risi/Betschart hatten in der Olympiahalle bereits in den Jahren 1993, 1994, 1997, 1998 und 2000 gewonnen. Mit dem diesjährigen Sieg schraubten sie nicht nur ihre Bilanz in München hoch, sondern auch den Weltrekord. Die beiden Schweizer verbesserten die eigene Bestmarke auf 33 gemeinsame Sechstage-Siege. «Jeder Sieg ist etwas Spezielles», erklärte Betschart, der mit seinem Partner in der bayerischen Landeshauptstadt zu den Publikumslieblingen zählt und hier besonders gern fährt: «Die Zuschauer gehen hier enorm mit.» Rund 10 000 Zuschauer kamen zum Finale, insgesamt besuchten etwa 68 000 Zuschauer die Wettkämpfe.

Das spannende Finale hatte mit zwei Schrecksekunden begonnen. Kappes und Gerd Dörich (Sindelfingen) waren auf der Bahn gestürzt und mussten behandelt werden. Nach einer kurzen Pause ging es für beide aber weiter in der über einstündigen Jagd, die selbst bei den Siegern Spuren hinterließ. «Jetzt ist die Euphorie noch groß, aber die nächsten drei, vier Tage ist Ruhe angesagt», sagte Betschart wenige Minuten nach dem Zieleinlauf.

Endstand nach der 6. Nacht:

RangNamePunkte
1. Risi/Betschart (Schweiz) 336
2. McGrory/Gilmore (Australien/Belgien) 380/+ 1
3. Kappes/Beikirch (Köln/Titz) 349/+ 1
4. Slippens/Stam (Niederlande) 307/+ 2
5. Wiggins/Sassone (Großbritannien/Frankreich) 232/+ 2
6. Marvulli/Villa (Schweiz/Italien) 256/+ 5
7. Madsen/Sandstöd (Dänemark) 155/+ 10
8. Laucke/Rund (Wiesenau/Storkow) 45/+ 17

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