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Jan Skarnitzl feierte einen souveränen Sieg auf Zypern. Foto: Erhard Goller
24.02.2019 15:48
Afxentia: Skarnitzl und Langvad Gesamtsieger - Egger wird Sechster

Mantra tou Kampiou (rad-net) - Der Tscheche Jan Skarnitzl hat auf Zypern erstmals das Afxentia Stage Race gewonnen. Das abschließende Cross-Country-Rennen gewann der Gesamt-Zweite Bartlomej Wawak aus Polen vor dem Tschechen Ondrej Cink. Die beiden Lexware-Biker Georg Egger und Luca Schwarzbauer schlossen das SHC-dotierte viertägige MTB-Etappenrennen in Mantra tou Kampiou auf den Positionen sechs und elf ab.

Da die Abstände bei den Herren auf den ersten fünf Positionen gering waren, der Fünfte Georg Egger (Lexware Mountainbike Team) nur 1:31 Minuten Rückstand hatte, blieb das Rennen über fünf Runden bis zum Schluss spannend.

Egger war bis zur letzten Runde in der achtköpfigen Spitzengruppe und hatte bis zur letzten Runde die Chance sich noch auf Gesamtrang vier nach vorne zu schieben. Vor allem nachdem der Zypriote Andreas Miltiadis Ende der vorletzten Runde abreißen ließ und Egger nur noch 13 Sekunden gutmachen musste. Doch dem Deutschen Vize-Meister ging zum Schluss selbst der Strom aus. «Die Beine waren nicht so gut heute und ich musste mich richtig quälen, um vorne mitzukommen. In der letzten Runde war dann 'Game Over'», bekannte Georg Egger. So verlor er auch noch 1:01 Minuten auf den Österreicher Karl Markt (Möbel Märki), der damit die 40 Sekunden Rückstand in 21 Sekunden Vorsprung ummünzte und den Tagessiebten Egger auf Rang sechs verdrängte.

«Mein Ziel habe ich erreicht», bilanzierte der 23-Jährige. «Ich bin nicht der Typ für eine Frühform und wenn ich es mit dem Vorjahr vergleiche, kann ich sehr zufrieden sein. Die langen Anstiege auf den Etappen zwei und drei sind nicht so mein Ding, das ist Hardcore für mich.» 2:33 Minuten Rückstand wurden für Egger nach vier Tagen notiert.

Teamkollege Luca Schwarzbauer spannte sich zu Beginn an die Spitze des Feldes. «Da hat es mich nach vorne gespült, wie so oft», meinte er im Ziel lachend. «Leider war das nicht so gut.» Er fuhr bis zur zweiten von fünf Runden in der zehnköpfigen Spitzengruppe mit, doch dann musste er sein Tempo dosieren. «Mir hat immer ein kleines bisschen für die Spitze gefehlt», erklärte Schwarzbauer, «aber im Großen und Ganzen bin ich überglücklich mit meiner Performance.»

Als Tages-14. (+1:31) sicherte sich Schwarzbauer Rang elf (+6:08).

Skarnitzl gerät nur einmal in Schwierigkeiten
Jan Skarnitzl (Mitas Mercedes-Benz Praha Trek) im Gelben Trikot versuchte das Geschehen zu kontrollieren – und musste dafür ganz schön arbeiten. «Es war wirklich ein tolles Rennen. Vorne waren alle Favoriten und alle fünf Minuten gab es eine Attacke, die ich kontern musste», erklärte Skarnitzl.

In der zweiten Runde sei er mal kurz in Schwierigkeiten geraten, als Bartlomej Wawak (Volkswagen Samochody) und Ondrej Cink angriffen und er zehn Sekunden Rückstand wieder schließen musste. «Ansonsten konnte ich es kontrollieren. Ich bin happy über meinen ersten Sieg beim Afxentia», meinte Skarnitzl mit einem Grinsen. Viermal war bei dem Rennen der SHC-Kategorie schon Dritter gewesen und drei Etappensiege hat der Tscheche auch schon verbucht. Jetzt gelang ihm der erste Gesamt-Triumph. «Das gibt Selbstvertrauen für die Saison», sagte Skarnitzl.

Sein tschechischer Landsmann Ondrej Cink (Kross Racing) war am letzten Tag vielleicht der Stärkste, doch als es gut einen Kilometer vor dem Ziel darum ging als Erster in den Singletrail zu gehen, da war er nicht ganz auf der Höhe. «Ich habe einen Fehler gemacht. Als Wawak vorne attackiert hat, war Karl Markt vor mir und ich konnte nicht gleich reagieren», erzählte Cink.

Platz drei in der Gesamtwertung ging an den niederländischen U23-WM-Dritten David Nordemann (CST Sandd Bafang).

Damen: Annika Langvad packt den Hammer aus
Annika Langvad feierte bei den Damen vor Sina Frei und Anna van der Breggen ihren zweiten Etappensieg und gewann die Gesamtwertung vor der Niederländerin und der Schweizerin.

Die Ausgangssituation bei den Damen war vor der letzten Etappe sehr eng, zumindest zwischen Rang eins (Langvad) und zwei (Van der Breggen), sowie zwischen drei (Pasteiner) und vier (Frei). Doch im Rennen blieb es nur 1,5 von vier Runden lang wirklich spannend, zumindest was das Gesamtklassement anging.

Sina Frei (Ghost Factory Racing) ergriff in Runde eins die Initiative. «Um mir die Strecke noch mal anzuschauen», wie sie mit einem Lachen erklärte. Annika Langvad (Specialized Racing) folgte ihr, doch die kleine Lücke zur Verfolgerin Anna van der Breggen (Boels Dolmans) war nicht erheblich. Lisa Pasteiner (Ghost Factory Racing) fiel allerdings etwas zurück.

Annika Langvad spürte die Belastungen der letzten drei Tage und hielt sich erst mal zurück. «Eineinhalb Runden lang war ich mit Sina und Anna zusammen, dann habe ich an einem kurzen Anstieg attackiert und von da an war es Vollgas», erklärte die Dänin wie sie den Hammer auspackte. Sina Frei und Anna van der Breggen blieben noch eine Runde lang auf Schlagdistanz, doch dann öffnete sich die Lücke auf eine Minute. Am Ende brachte die Marathon-Weltmeisterin einen Vorsprung von 43 Sekunden ins Ziel und war rundum zufrieden.

«Meine Form stimmt. Nach dem Prolog war ich noch unsicher und habe mich gefragt, was los ist. Aber dann waren die Beine offen», erklärte Langvad, die das Afxentia jetzt zum vierten Mal gewonnen hat. «Wir haben hier viel Erfahrung gesammelt für das Cape Epic.» Das sagte die 34-Jährige schon mit Blick auf Anna van der Breggen, die mit 58 Sekunden Rückstand als Dritte das Ziel erreicht hatte und mit einer Minute Rückstand in der Gesamtwertung Zweite wurde.

Die lieferte sich mit Sina Frei ein Duell um Etappenplatz zwei. «Es war toll für mich, dass ich hinter einer technisch so versierten Fahrerin wie Sina im Downhill hinterher fahren konnte. Erst unten raus habe ich verloren, konnte die Lücke auf dem Flachen aber wieder schließen», meinte Anna van der Breggen und machte einen sehr zufriedenen Eindruck. «Es geht auch im Cross-Country viel besser als voriges Jahr. Das Training hier hat sehr viel gebracht, solche Trails haben wir in den Niederlanden nicht. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht und ich bin extrem gespannt auf das Cape Epic.»

Sina Frei: Strecke ist cool und hat Spaß gemacht
U23-Rekord-Weltcupsiegerin Sina Frei freute sich über den zweiten Rang und Gesamtrang drei. «Ich hatte heute recht gute Beine, aber auf den Flachpassagen war es gegen Anna hart», meinte die Schweizerin. «Die Strecke ist cool und es hat viel Spaß gemacht. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Verfassung.»

Die einzige Deutsche, Marion Fromberger (Mountainbike Racingteam), belegte mit einer Runde Rückstand Platz 23 und in der Gesamtwertung die gleiche Position, 2:59:48 Stunden zurück.

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