Rio de Janeiro (dpa/rad-net) - Entgegen der ärztlichen Ratschläge geht Peking-Olympiasiegerin Sabine Spitz im olympischen Mountainbike-Rennen am Samstag an den Start.
«Die Ärzte halten ihren Start trotz gesunkener Entzündungswerte für bedenklich, weil sie befürchten, dass die Entzündung unter Belastung außer Kontrolle gerät. Das Risiko trägt die Athletin selbst», teilte der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) mit.
Spitz hatte sich kurz vor den Rio-Spielen eine offene Wunde am Knie zugezogen, die sich entzündete. Ein medizinischer Eingriff wurde nötig. Seitdem wird sie intensiv medizinisch behandelt. «Die Entzündungswerte sind weiter gesunken, Sabine fühlt sich gut. Die Bedingungen sind sicherlich nicht optimal, aber sie ist eine Kämpferin», sagte ihr Ehemann und Manager Ralf Schäuble.
BDR-Sportdirektor Patrick Moster ist verständlicherweise alles andere als glücklich mit dieser Situation. Ob man schon früher hätte reagieren müssen und Adelheid Morath als Ersatzfahrerin einfliegen lassen? «Das kann man hinterher immer diskutieren, aber der Befund war nie so klar, dass man einer solchen Sportlerin hätte die Chance nehmen können ihre fünften Spiele zu bestreiten und vielleicht sogar eine Medaille zu gewinnen. Sie hat ja selbst auch alles dafür getan, fit zu werden», meint Patrick Moster.
Die 44-Jährige will unbedingt ihre fünften Sommerspiele bestreiten. Mit der vierten Olympia-Medaille nach Gold 2008 in Peking, Silber 2012 in London und Bronze 2004 ist bei der 44-Jährigen aus dem Schwarzwald mit der Verletzung aber kaum mehr zu rechnen.
Von außen betrachtet, lässt sich das Wagnis nicht einschätzen, aber an Ehrgeiz hat es Spitz noch nie gemangelt. Und nachdem sie vor allem wegen dieser fünften Olympischen Spiele vor knapp zwei Jahren ihre Karriere verlängert hat, setzt sie wohl alles daran, das Ziel umzusetzen. Mit welchem Ausgang auch immer.