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Nils Schomber tritt mit dem deutschen Bahnvierer bei Olympia 2016 an. Foto: BDR
20.06.2016 14:25
Go for Rio: Nils Schomber - «Es ist definitiv ein Traum»

Frankfurt (rad-net) - Nils Schomber wird im August bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro in der Mannschaftsverfolgung starten. Zum ersten Mal seit zwölf Jahren ist wieder ein deutsches Team in der Königsdisziplin des Bahnsports bei den Olympischen Spielen dabei und hat große Ambitionen.

So schnell kann das gehen: Vor fünf Jahren sagte Nils Schomber in einem Interview mit dem deutschen Radsport-Magazin «RennRad»: «Irgendwann möchte ich einmal in einem deutschen Olympia-Vierer stehen.» Da war er 17 Jahre alt. «Das ist ja witzig. Ich dachte, ich hätte erst später angefangen, davon zu träumen», lacht rad-net ROSE-Fahrer Schomber. Jetzt ist er 22 und hat das Ticket für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro in der Tasche. «Das hat sich zwar in den letzten Monaten schon angedeutet, aber es ist definitiv ein Traum, der in Erfüllung geht», sagt Schomber, der in Rio wohl mit Anfahrer Henning Bommel (33), Kersten Thiele (23) und Domenic Weinstein (21) am Start stehen wird.

Natürlich ist das ein Traum für einen jungen Radrennfahrer. Doch bei Nils Schomber ist es auch die logische Folge einer Radsport-Karriere, die früh begann, mit großer Konsequenz und Leidenschaft betrieben wurde. Angefangen mit Radsport hat Schomber in seiner rheinländischen Heimat beim RSC Grevenbroich. «Mein Vater hat mich als Siebenjähriger mal zum Erste-Schritt-Rennen nach Büttgen geschleppt», erzählt er. Es sollte dann vier Jahre dauern, bis er die erste Lizenz löste, beim VfR Büttgen.

2011 nahm seine Karriere so richtig Fahrt auf: Schomber wurde zweifacher Deutscher Juniorenmeister in der Einer- und Mannschaftsverfolgung, unter anderem mit dem heutigen Katusha-Profi Nils Politt, mit dem er ein Jahr später auch im Madison erfolgreich war. Es folgte Vierer-Bronze bei der U23-EM, dazu noch Silber in der Einerverfolgung. 2014 wurde er gemeinsam mit Kersten Thiele, Theo Reinhardt und Henning Bommel Vize-Europameister. Da hatte er die Schule schon ein Jahr hinter sich. Schomber: «Seitdem dreht sich bei mir alles nur noch um Radsport.»

Und in Rio peilt der 22-Jährige nun den vorläufigen Höhepunkt seiner Laufbahn an. «Alles ist auf den 12. und 13. August ausgerichtet, bis ins kleinste Detail geplant. Im Schwarzwald absolvierte Schomber zuletzt mit der Olympiamannschaft (Ausdauer Bahn) ein Trainingslager, dann ging es zur Oberösterreich-Rundfahrt, danach folgt die Feinabstimmung auf der Bahn, bevor es an den Zuckerhut geht. «Mit einer Top-Fünf-Platzierung wäre ich sehr zufrieden, das Kleine Finale wäre traumhaft», erklärt Schomber und gibt zu: «Für eine Medaille muss alles perfekt sein und bei den anderen Mannschaften wohl etwas schief laufen.»

Was sonst in Brasilien auf ihn zukommt, kann er nur erahnen: «Es wird wohl eine andere Atmosphäre als bei einer Weltmeisterschaft. Ich bin sehr gespannt. Das werde ich so schnell wohl nicht vergessen. Wenn überhaupt...»

Go for Rio: Die Olympiakandidaten des BDR


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