rad-net (Rheinfelden) Die Zeit der Vorbereitung ist vorbei für Sabine Spitz (SG Rheinfelden) vom Team MERIDA international. Am Samstag wird sie als Weltranglistenerste beim Swisspower Cup in Basel erstmals in dieser Saison ins Renngeschehen eingreifen. Dabei geht es schon um wichtige Weltranglistenpunkte. Entsprechend groß ist die Konkurrenz. Neben der Schweizer Elite sind internationale Topfahrerinnen, z.B. die Italienerin Annabella Stropparo die wie Sabine Spitz im Vorjahr einen Weltcup gewann, auf der Startliste zu finden. Damit wird es eine echte erste Standortbestimmung für die Deutsche Meisterin werden, zumal die Konkurrenz schon einige Rennen in dieser Saison hinter sich hat.
Der Rennterminkalender von Sabine Spitz ist 2003 randvoll und zeigt kaum Lücken. Die Schwerpunkte werden aber wie im Vorjahr die Weltcups und die Weltmeisterschaften sein. Bei den nationalen Serien gilt die Aufmerksamkeit der Bundesliga, wo sie den Gesamtsieg von 2001 wiederholen will. Natürlich ist auch die Deutsche Meisterschaft ein wichtiger Termin für die Titelverteidigerin.
Bis Anfang der Woche hatte sich Sabine Spitz auf Mallorca zusammen mit der Nationalmannschaft in Form gebracht. Die Vorbereitung über die Wintermonate verlief weitestgehend problemlos, vor Verletzungen oder Krankheiten blieb sie verschont. So sieht Sabine Spitz grundsätzlich zuversichtlich dem bevorstehenden Saisoneinstieg entgegen. Wie es beim ersten Renneinsatz laufen wird, ist allerdings offen. Der letzte Leistungstest vor dem Trainingslager lief nicht ganz nach Wunsch. Doch im letzten Trainingscamp konnte sie gut trainieren und hofft so die Defizite wett gemacht zu haben. "Es wird Zeit, die Rennbrille wieder aufzusetzen" sagt Sabine Spitz nach der langen Vorbereitung und freut sich, daß es endlich losgeht. Allerdings "Es wird schwer werden beim ersten Rennen, die Konkurrenz ist sehr stark und ich muss erst einmal sehen wo ich stehe." dämpft sie etwas die Hoffnung vor allzu hohen Erwartungen, zumal sie das Rennen aus dem Training heraus bestreiten wird.
Obwohl nicht allzu weit von ihrem Wohnort entfernt ist es das erste mal daß sie in Reinach bei Basel an den Start geht. Der Kurs ist sehr schnell , mit wenig technischen Schwierigkeiten und so nicht unbedingt nach dem Geschmack der deutschen Vorzeigebikerin. Es geht für sie aber vor allem um einen Leistungstest unter Rennbedingungen. Das gut besetzte Starterfeld bietet dafür ideale Voraussetzungen. Das die andern schon wesentlich mehr Rennpraxis im neuen Jahr haben ist zwar bez. der Konkurrenzfähigkeit von Nachteil, aber dem eigentlich Zweck, den Sabine Spitz verfolgt eher dienlich. Das sie trotzdem hofft einigermaßen mithalten zu können, um auch wertvolle Weltranglistenpunkte zu holen, versteht sich von selbst. Mit beständig guten Platzierungen hatte sich die Süddeutsche im Vorjahr an die Spitze der Weltrangliste katapultiert. Dieser kommt in diesem Jahr eine besondere Bedeutung zu, denn am Ende des Jahres entscheidet diese über die Anzahl der Startplätze pro Nation bei der Olympiade 2004.
Nach dem Saisoneinstieg geht es für Sabine Spitz Schlag auf Schlag: Swisspowercup am Wochenende, danach der wichtige Bundesligaauftakt in Münsingen bei Reutlingen, am Ostermontag der Strassen Klassiker in Schönaich/ Böblingen und anschließend der erste Lauf zum Swiss Cup in Buchs. Als Highlight der ersten Saisonhälfte steht ende Mai der Weltcupauftakt im Saarländischen St. Wendel in ihrem Kalender, wo sie hofft ganz vorne mitmischen zu können. Eine Woche später wird in Schottland mit dem zweiten Weltcup der erste Saisonteil abgeschlossen. Dann werden die Weichen schon gestellt sein ob sie das Ziel, sich wieder unter den ersten dreien im Gesamtweltcup zu platzieren, zu erreichen ist. Ansonsten übt sich Sabine Spitz eher in Zurückhaltung was die Saisonziele angeht. "Ich gehe eigentlich genau so in die Saison wie ich das im Vorjahr auch getan habe" sagt sie dazu nur. Damals hatte sie sich recht mutig auf die Fahnen geschrieben für Deutschland wieder einmal einen Weltcup zu gewinnen und bei der WM um die Medaillen zu fahren, was ihr in beiden Fällen auch prompt gelang. Den Weltmeisterschaften, die Anfang September in Lugano (Schweiz) stattfinden, kommt eine besondere Bedeutung zu und wird der Saisonhöhepunkt für Sabine Spitz sein. In den letzten beiden Jahren schon mit Bronze dekoriert scheint sich die Zielsetzung fast aufzudrängen. "Der Kurs in Lugano gefällt mir" ist Sabine Spitz diesbezüglich allenfalls zu entlocken und will den Saisonverlauf erst einmal abwarten. Die Weltspitze ist enger und breiter geworden, der Grad zwischen Erfolg und Misserfolg schmal wie nie. Sogar in Deutschland scheint sich die Konkurrenz im Sog ihrer Erfolge zu formieren "Das tut unserm Sport gut " sagt Sabine Spitz und fügt an "letztlich ich will mit meiner persönlichen Leistung zufrieden sein, daß ist für mich das Wichtigste".
