Bad Säckingen (rad-net) - Am kommenden Samstag und Sonntag werden bei der KMC Gold Trophy Sabine Spitz werden zwölf Deutsche-Meister-Jerseys in der Olympischen Cross-Country-Disziplin vergeben. In den Elite-Kategorien haben die Titelverteidiger starke Konkurrenz.
Titelverteidiger Moritz Milatz zeigt sich vor der DM optimistisch. Der neunte Platz beim Weltcup in Windham war ein Signal, dass ein Infekt zuvor von der Form nicht wirklich was genommen hat. «Ich bin zuversichtlich. Wenn ich noch ein paar Nächte schlafen kann, dann sollte es passen», erklärte der Europameister aus Freiburg, der Manuel Fumic für seinen größten Konkurrenten hält.
Fumic hat in Windham eine super Form gezeigt, ist zur Hälfte des Rennens aber in Führung liegend durch einen Defekt zurückgefallen und später durch einen weiteren sogar ausgeschieden. «Klar, dadurch bin ich fast zum Topfavoriten geworden. Aber das macht mir nichts aus, ich nehme wie es kommt. Ich will als Deutscher Meister zu den Olympischen Spielen nach London», sagt Fumic. Für ihn wäre es erst der zweite Meistertitel in der Elite nach 2008.
Der dreifache Deutsche Meister Wolfram Kurschat war vergangenen Samstag in den USA nach einer längeren Trainingsphase noch nicht in Topform. Ihm kommt aber der knifflige 3,9 Kilometer lange Kurs wohl am wenigsten entgegen. Jochen Käß ist der Vierte im Bunde, der ein Wörtchen mitreden wird.
Kann jemand Sabine Spitz ernsthaft den elften Cross-Country-DM-Titel ihrer Karriere verwehren? Ja, sagt sie selbst und verweist vor allem auf Adelheid Morath. Die Freiburgerin, so Spitz, sei im Höhentrainingslager am Berg die Stärkere gewesen. Die knapp 28-Jährige bestätigt, dass sie ein «sehr gutes Gefühl hatte, da oben». Was das für die DM am Sonntag bedeutet, bleibt offen. Einen langen Berg, an dem Morath ihre Stärke ausspielen könnte, den gibt es nicht.
Das Gelände müsste eigentlich Sabine Spitz mehr in die Karten spielen. Die kurzen, kraftbetonten Anstiege, das ist das bevorzugte Terrain der Olympiasiegerin. Dass sie in ihrer Geburtsstadt ihren elften Titel holen will, daran lässt sie keine Zweifel. «Aber Titelrennen haben immer eigene Gesetze und die nationale Konkurrenz ist immer motiviert bei einer DM», erklärte Spitz.
Zur nationalen Konkurrenz gehört auch Silke Schmidt. Die in München lebende Saarländerin hat dieses Jahr schon zwei Marathon-Medaillen gesammelt. Ihre Teamkollegin Elisabeth Brandau aus Schönaich ist die Vize-Meisterin des vergangenen Jahres. An guten Tagen ist sie zu allem fähig. Bei ihr ist es wichtig, dass sich mit dem kurvenreichen Kurs anfreundet. Auch Anja Gradl ist eher eine Kletterkünstlerin, doch sie ist ganz klar auch eine der fünf Medaillenkandidatinnen, auch wenn ihre Saison bisher überhaupt nicht lief wie gewünscht.
Im U23-Rennen der Herren gilt Markus Schulte-Lünzum als Favorit. Der Titelverteidiger kommt mit dem Rückenwind eines zweiten und eines dritten Platzes bei den Nordamerika-Weltcup-Rennen. «Klar, will ich meinen Titel verteidigen», sagte Schulte-Lünzum. Julian Schelb, der eigentlich um den Titel kämpfen wollte, war nach dem Rennen in Windham etwas verunsichert und hat seine Ambitionen auf «eine Medaille» reduziert. Die haben auch Simon Stiebjahn nach starken Vorstellungen in Kanada und den USA, sowie Christian Pfäffle. Neben dem Quartett kommen aber noch weitere Fahrer wie der Mosbacher Marcel Fleschhut oder der Kirchzartener Fabian Strecker für Podestplätze in Frage.
In der erstmals ausgefahrenen Titelkonkurrenz der U23-Damen gibt es eine klare Favoritin und die ist gleichzeitig Lokalmatadorin, Helen Grobert aus Remetschwiel. Ihr ist in Mona Eiberweiser die größte Konkurrentin schon im Vorfeld abhanden gekommen, da diese an Rückenproblemen laboriert. Grobert verweist aber auf andere starke Fahrerinnen, wie die etatmäßige Straßenfahrerin Sarah-Lena Hoffmann, die in den Schüler- und Jugendklassen auch noch auf dem MTB unterwegs war und 2008 in der Jugendklasse DM-Zweite hinter Grobet war. Grobert hat zudem Regina Genser und Chiara Eberle auf der Rechnung.
Bei den weiblichen Juniorinnen müsste es nach Lage der Dinge auf ein Duell zwischen der EM-Dritten Sofia Wiedenroth und Vize-Weltmeisterin Lena Putz hinauslaufen. Putz greift nach überstandenem Abitur nach längerer Wettkampfpause wieder ins Geschehen ein. Bei den Junioren könnte sowohl Ben Zwiehoff, als auch Martin Frey oder der ein Jahr jüngere Lukas Baum die Nase vorne haben.
Auf den Titel der Deutschen Jugendmeisterin U17 gilt Helen Groberts Schwester Hannah als Topfavoritin. Doch auf dem Kurs in Bad Säckingen hat sie unter anderen in Kim Riesterer oder Raphaela Richter starke Konkurrenz. In der männlichen Jugend gelten Luca Schwarzbauer und David Horvath als die wichtigsten Titelkandidaten. Bei den weiblichen Schülerinnen ist die Offenburgerin Anna Saier favorisiert, bei den männlichen Pendants ist der Ausgang ziemlich offen. In den beiden Masterskategorien sind Lutz Baumgärtel bei den Masters 1 und Martin Hollerbach bei den Masters 2-4 die Titelverteidiger. Doch beide haben große Konkurrenz.
