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02.05.2002 10:07
Ullrich und Zülle bei der Bayern Rundfahrt

· Team Telekom sagt Teilnahme von Jan Ullrich zu · Coast schickt Alex Zülle ins Rennen · O’Grady, Pollack, Commesso, Wilhelms und Leoni wollen Vorherrschaft von Zabel brechen Die Sensation ist perfekt: Jan Ullrich wählt die Bayern Rundfahrt für seinen Wiedereinstieg ins Renngeschehen. Mannschaftsleiter Rudy Pevenage gab beim Klassiker „Rund um den Henninger Turm“ in Frankfurt die Startzusage. Voraussetzung ist natürlich, dass Ullrichs Knie den Belastungen standhält. Damit wird das Team Telekom am 22. Mai in Füssen mit seinen beiden Stars Erik Zabel und Jan Ullrich am Start sein. Nach seiner langen verletzungsbedingten Pause hat sich der Merdinger gegen einen Einsatz beim Giro d’Italia entschieden und baut bei seiner Vorbereitung auf die Tour de France stattdessen auf die deutschen Rundfahrten. Zum idealen Einstieg gerät dabei die Bayern Rundfahrt vom 22. bis 26. Mai, die eine ausgewogene Mischung aus Berg- und Flachetappen bietet. Allerdings trifft Jan Ullrich bei seiner Rückkehr auf die Radsportbühne gleich auf starke Konkurrenz. Das Team Coast wird seine Mannschaft mit dem Zeitfahrspezialisten Alex Zülle verstärken. Beste Voraussetzungen also für das Einzelzeitfahren in Füssen, wobei aber auch Michael Rich (Gerolsteiner) und der zweifache Gesamtsieger der Bayern Rundfahrt Jens Voigt (Credit Agricole) sicherlich noch in das Geschehen eingreifen werden. Voigt hat seine Qualitäten als Zeitfahrer erst vor kurzem beim Criterium International unterstrichen, wo er selbst für Lance Armstrong in dessen Paradedisziplin nicht zu bezwingen war. Noch stärker als bei den Zeitfahrern ist jedoch die Konkurrenz bei den Sprintern, die die Bayern Rundfahrt schon seit langem als idealen Tummelplatz entdeckt haben. Der Weltranglisten-Erste und Sieger am Henninger Turm Erik Zabel liegt mit 11 Etappensiegen bei der Bayern Rundfahrt unbestritten in Front, doch in diesem Jahr wird seine Position womöglich nicht so unangefochten bleiben. Stuart O’Grady (Credit Agricole) hat da noch eine Rechnung offen. Bei der Tour de France im vergangenen Jahr blieb für den 28-jährigen Australier nur Platz 2 in der Wertung um das Grüne Trikot. In Bayern geht es bei den Sprintern um das Blaue Trikot der R+V-Versicherung, das es für Erik Zabel zu verteidigen gilt. O’Grady ist nur einer der Aspiranten, die in dieser Wertung ganz vorne mitmischen können. Der frischgebackene Sieger der Niedersachsen-Rundfahrt Olaf Pollack (Gerolsteiner) ist ein weiterer Kandidat. Und auch die beiden Saeco-Fahrer Mirko Celestino und Salvatore Commesso gehören in diese Kategorie. Celestino kann mit einem Sieg beim Weltcup-Rennen HEW Cyclassics aufwarten. Auch die Regio Tour hat er bereits gewonnen. In der diesjährigen Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich verfehlte er als Vierter nur knapp einen Platz auf dem Treppchen. Sein Teamgefährte Salvatore Commesso steht bereits als Etappensieger in den Annalen der Tour de France. Nur in Bayern hat es bisher mit einem Etappensieg nicht geklappt, doch das könnte sich 2002 ändern. Thorsten Wilhelms (Coast), Martin Hvastija und Endrio Leoni (beide Alessio) vervollständigen die Riege der Sprinter. Die Bayern Rundfahrt führt mit einer Länge von 900 Kilometern von Füssen im Allgäu über Bad Wörishofen, Gunzenhausen, Schwabach und Marktredwitz nach Neumarkt i.d. Opf. Insgesamt nehmen 17 Mannschaften teil. Zu den Höhepunkten zählen das Einzelzeitfahren in Füssen am 22. Mai und die Königsetappe von Schwabach nach Marktredwitz am 25. Mai. Von der UCI wurde die Bayern Rundfahrt im vergangenen Jahr hervorragend bewertet. Mit 96,33 von 100 möglichen Punkten nimmt die Veranstaltung unter den deutschen Rundfahrten die Spitzenposition ein. Getragen wird die Veranstaltung von einem Sponsorenpool, zu dem als Hauptsponsoren die Volksbanken Raiffeisenbanken, die R+V-Versicherung, die Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft und FRANKEN BRUNNEN Mineralwasser gehören. Die Veranstaltung kostet rund 420 000 Euro, die zu einem Drittel von den Etappenstädte und zu zwei Dritteln von den Sponsoren aufgebracht werden. Für die Rennfahrer werden 55.000 Euro Preisgelder und 17.000 Euro an Prämien ausgeschüttet.
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