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Manchester sollte Madeleine Sandig zum Einrollen nutzen. In Melbourne soll sie nun erneut durch attraktive Fahrweise überzeugen. Foto: Equipe Nürnberger Versicherung
10.11.2009 13:38
Thomas Liese: «An Manchester anknüpfen»

Melbourne (rad-net) - Mini-Mannschaft mit großen Zielen: Auch wenn Frauen-Bundestrainer Thomas Liese mit nur dreiköpfigem Aufgebot in den Bahn-Weltcup in Melbourne startet, mit seinen Zielen will der Leipziger nicht zurückstecken. «Wir wollen da anknüpfen, wo wir in Manchester aufgehört haben», sagt Liese. Damit meint er unter anderem das Team in der Mannschaftsverfolgung, das in Manchester fast unbemerkt zum Deutschen Rekord gerast war. «Das ist bloß etwas unter gegangen», so Liese, nachdem Lisa Brennauer, Verena Jooß und Madeleine Sandig auf der britischen Bahn die nationale Rekordmarke von 3:26,960 Minuten aus dem März des vergangenen Jahres auf auf 3:26,403 Minuten gedrückt hatten.

«Schon die Zeit aus der Qualifikation hatte ich mir nicht träumen lassen und dann haben wir nochmals eine Sekunde drauf gelegt. Wir sind auf einem richtig guten Weg. Falls die Mannschaftsverfolgung olympisch werden sollte, sehe ich dem auf jeden Fall sehr optimistisch entgegen. Die 26,4, das ist eine Zeit, da hätte vor drei Wochen keiner dran geglaubt. Jetzt haben wir bewiesen, dass wir dazu fähig sind. Das tat gut.»

Davon soll sich das Trio mit Madeleine Sandig, Elke Gebhardt und Lisa Brennauer für Australien aber nicht unter Druck setzen lassen. «In Manchester waren wir richtig gut. Jetzt ist Elke Gebhardt nicht gerade die prädestinierte Verfolgerin, aber ich hoffe, das gleicht sie mit ihren technischen Fähigkeiten aus», so Liese gegenüber «rad-net». «Ziel ist auf jeden Fall das kleine Finale.» Von der Weltspitze haben in Manchester, wo das deutsche Team Silber holte, nur die Neuseeländerinnen gefehlt. «Auf die werden wir nun stoßen. Aber wir müssen keine Angst haben, wir haben zum Beispiel in Manchester auch die Australierinnen überraschend deutlich geschlagen», so Liese.

Madeleine Sandig soll außerdem im Punktefahren und in der Einzel-Verfolgung zuschlagen. «Für Madeleine soll Melbourne der Haupt-Weltcup sein. Manchester war zum Einrollen gedacht, das hat sie schon richtig gut gemacht», so Liese. Während sich die 26-Jährige aus Frankfurt für die Verfolgung als Deutsche Meisterin empfohlen hat, hat sie sich im Punktefahren mit attraktiver Fahrweise den Startplatz in Melbourne gesichert. «Die hat mir bei den Deutschen Meisterschaften richtig gut gefallen», so Liese. «Während diese Frauenrennen sonst meist sehr passiv sind, hat sie ihr Herz in die Hand genommen, attackiert und für mehr Aktion gesorgt. Vielleicht ändert sich ja dadurch in der Zukunft mal was.»

Für eine Optimalplatzierung wie Platz vier, die Liese für Sandig als Wunschziel in der Verfolgung ausgegeben hat, muss die Frankfurterin aber zuerst wieder richtig gesund sein. «Sie war zuletzt noch etwas krank und die zwei Tage Flug belasten den Körper ja auch sehr», so Liese. «Platz vier wäre mein Wunschziel, aber vor allen Dingen wünsche ich mir eine gute Zeit. Das heißt, um 3:40 Minuten oder darunter, wenn alles gut geht.»

Elke Gebhardt fährt in Australien außer in der Mannschaftsverfolgung im Scratch und im Punktefahren. «Die Massenwettbewerbe sind immer Rennen mit großen Unbekannten», sagt Liese. «Aber wenn sich Elke vorne platziert, sind wir der Weltmeisterschafts-Qualifikation ein Stück näher gekommen oder besser mit dem Fuß so gut wie durch die Tür, es kommen ja nur noch zwei Weltcups.»

Für Lisa Brennauer gilt die ganze Konzentration der Mannschaftsverfolgung. «Das Rennen im Scratch sehe ich da nur als Vorbelastung. Aber ich wäre natürlich nicht böse, wenn Lisa sich für das Finale qualifziert und Elke da unterstützen könnte», so Liese.

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Das Aufgebot des BDR für den Weltcup in Melbourne mit Vorbereitung in Australien:

Bereich Kurzzeit:
René Enders
Carsten Bergemann
Sascha Hübner
Tobias Wächter
Christin Muche
Trainer: Detlef Uibel

Bereich Ausdauer weiblich:
Lisa Brennauer
Elke Gebhardt
Madeleine Sandig
Trainer: Thomas Liese

Bereich Ausdauer Männer:
Henning Bommel
Stefan Schäfer
Robert Bengsch
Marcel Kalz
Erik Mohs
Trainer: Andreas Petermann


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