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07.06.2009 12:42
Milram: Weiter mit Teamarzt Schmidt

Berlin (dpa) - Kommando zurück: Der einzig noch verbliebene deutsche ProTour-Rennstall Milram hat die Freistellung von Mannschaftsarzt Mark Schmidt mit sofortiger Wirkung aufgehoben.

Zuvor hatte Schmidt in einer schriftlichen Erklärung gegenüber Milram- Teamchef Gerry van Gerwen und Anwälten versichert, dass er keine Dopingmittel besorgt, weitergeleitet oder verabreicht habe, teilte der Rennstall mit. Nach den vagen Beschuldigungen durch den ehemaligen Gerolsteiner-Profi Bernhard Kohl in der ARD an die Adresse Schmidts hatten sowohl der Erfurter Arzt als auch Milram eine vorzeitige Vertrags-Auflösung «aus Image-Gründen» als wahrscheinlich beste Lösung propagiert.

Jetzt kam es anders. Ob Schmidt allerdings zum Milram-Ärzte-Team bei der am 4. Juli in Monaco beginnenden Tour de France gehören wird, steht nach den Worten eines Team-Sprechers «noch nicht fest». Neben Schmidt stehen noch die Mediziner Claudio Sprenger (Italien) und Dirk Tenner (Bergisch-Gladbach) bereit. Im Vorjahr betreuten im Wechsel zwei Ärzte, Sprenger und der nicht mehr beschäftigte Stefano Besnati (Italien), das Team in Frankreich.

«Die Arbeit unserer Mannschaft basiert auf Professionalität, Loyalität und auch auf gegenseitigem Vertrauen. Da keine konkreten Anhaltspunkte und Fakten vorliegen, die ein Fehlverhalten Dr. Schmidts, weder in seiner Zeit beim Team Gerolsteiner noch beim Team Milram, belegen, gibt es keine Rechtfertigung für eine fortlaufende Freistellung oder Entlassung aus unserem Team», erklärte der Niederländer van Gerwen.

Schmidt war Ende Mai vom zurückgetretenen Tour-Dritten Kohl in der ARD-Sendung «Beckmann» vage belastet und daraufhin vom Team Milram freigestellt worden. «Wenn ein Arzt eins und zwei zusammenzählen kann, weiß er, dass diese Leistung nicht ehrlich zustande kommt», hatte Kohl gesagt, aber die Frage nicht kommentiert, ob Schmidt Mittäter oder Mitwisser bei seinen Doping-Aktivitäten war.

Der österreichische Tour-«Bergkönig» 2008 hatte sich im Vorjahr während der Frankreich-Rundfahrt mit «angereichertem» Eigenblut gedopt und danach förmlich Leistungs-Explosionen erlebt. In einer Nach-Kontrolle war Kohl der Einnahme des Blut-Doping-Mittels CERA überführt und für zwei Jahre gesperrt worden. Ebenfalls wurde sein Zimmerkollege Stefan Schumacher wegen des gleichen Vergehens gesperrt. Im Gegensatz zu Kohl leugnet der zweifache Tour- Etappengewinner des Vorjahres und Träger des Gelben Trikots aber Manipulationen.


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