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Andreas Klöden beim Einschreiben vor der 6. Tour-Etappe.
13.07.2007 15:33
Astana: Vom Topteam zur Lazarett-Mannschaft

Bourg-en-Bresse (dpa) - Die Tour kann grausam sein. Zwei Stürze auf der Chaos-Etappe von Chablis nach Autun reichten, um aus dem Favoriten-Team Astana um Andreas Klöden und Alexander Winokurow eine Lazarett-Mannschaft zu machen.

In die bedrückte Stimmung platzte die Nachricht über die durch den zuständigen Schweizer Verband bestätigte positive B-Probe Matthias Kesslers. Als die Teamleitung schon längst die Bestätigung der Entlassung des 28-jährigen Nürnbergers formulierte, sagte Pressesprecherin Corinne Druey im Startbereich der 6. Etappe in Semur-en-Auxois fragenden Journalisten noch: «Wir wissen von nichts.»

Der des Testosteron-Dopings überführte Kessler wird nun zwei Jahre gesperrt werden und weitere zwei Jahre nicht für ein ProTour-Team fahren. Ob der Franke, der im Vorjahr in Valkenburg/Niederlande seine erste Tour-Etappe gewann und diesen Erfolg seinem suspendierten Freund Jan Ullrich widmete, sportlich noch einmal auf die Beine kommt, ist fraglich. Nach seiner positiven A-Probe vom 24. April war er von seiner Mannschaft, die ihn bei der Tour als Edelhelfer für Klöden und Winokurow einsetzen wollte, suspendiert worden.

Gut, dass der ehemalige Bodyguard von Lance Armstrong in Semur-en-Auxois zur Stelle war. Der bullige Belgier bahnte Winokurow den Weg durch die Menge zum Start der 6. Tour-Etappe. Der verletzte Tour-Favorit, an beiden Knien und am Ellenbogen bandagiert und an drei Fingern verpflastert, schleppte sich ebenso zur Startlinie wie sein Teamkollege Klöden, dessen linkes Bein ein langes blaues Pflaster zierte. Winokurow präsentierte sich kurz vor dem Startschuss mit gequältem Lächeln, während Fans versuchten, ihn mit «Wino, Wino»-Sprechchören aufzumuntern.

«An den Toursieg ist nicht mehr zu denken», hatte Team-Manager Marc Biver am Vorabend die allgemeine Meinung im Team wiedergegeben. Zwei Schrecksekunden hatten genügt, um die gesamte Tour-Planung des von Beginn an misstrauisch beäugten Astana-Teams über Bord zu werfen. Vielleicht wäre die Tour-Leitung gar nicht besonders traurig, wenn Winokurow, der angeblich unter besonderer Beobachtung des Weltverbandes UCI steht, schon bald aufgeben müsste.

Winokurow wurde am Abend bis 23.45 Uhr im Krankenhaus in Beaune mehrere Stunden lang verarztet. Tiefe Fleischwunden an den Knien wurden mit sieben und acht Stichen genäht. Am Ellenbogen reichten fünf Stiche, wie Biver berichtete. Klödens Physiotherapeut Hagen Bernutz bestätigte die Diagnose beim Wahl-Schweizer: Haarriss im Steißbein, dazu ein großes Hämatom am oberen Oberschenkel. «Am Ende der heutigen Etappe wird man eine Prognose wagen können«, meinte Bernutz. «Ich hatte eine schlechte Nacht», sagte Klöden, der nur mit Mühe aus dem türkis-blauen Mannschaftsbus kletterte.

Eine Steißbein-Bruch hatte Klöden 2003 zur Tour-Aufgabe gezwungen. Zeitfahr-Olympiasieger Tyler Hamilton, erster Profi, der des Dopings mit Fremdblut überführt worden war, hatte im selben Jahr mit einem Haarriss im Schlüsselbein die Etappe in Bayonne gewonnen und die Tour beendet.

Die Aussagen von Manager Biver und dem Major der kasachischen Polizei, Winokurow, passten ins Bild der Helden-Geschichten, von denen die Tour immer lebte. «Aufgeben kommt nicht in Frage. Ich habe so viel für diese Tour gegeben, und ich weiß, mit Schmerz umzugehen. Ich hoffe nur, die Stiche der genähten Wunden behindern nicht zu sehr die Bewegungen der Knie», sagte Winokurow auf dem Gang zum Einschreiben vor dem Start der Etappe, die zum letzten Mal vor den Alpen durch flaches Terrain nach Bourg-en-Bresse führte. «Ich habe noch nie einen Sportler mit solchem Willen gesehen», meinte Biver.

Das herrliche Mannschafts-Quartier des kasachischen Teams, das ein Auffangbecken für ehemalige T-Mobile- und Discovery Channel- Angestellte ist - Armstrongs Ex-Koch steht am Herd - konnte Astana nicht genießen. Im Chateaux von Sainte Sabine im Burgund herrschte am Abend nach der Sturzserie triste Stimmung. Winokurow, der lange nach Mitternacht ins Schloss-Hotel kam, bekam sein Abendessen aufs Zimmer, Klöden humpelte durch die Hotelgänge und wahrscheinlich war der unrühmliche Kessler-Abgang längst beschlossene Sache.


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