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Matthias Kessler droht beim Astana-Team der endgültige Rauswurf.
12.07.2007 14:38
BDR will Kessler aus dem Kader streichen

Autun (dpa) - Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) will Radprofi Matthias Kessler aus seinem Kader streichen, sollte sich der positive Befund der B-Probe bestätigen. Dies teilte der Verband mit.

Dagegen hatte das Astana-Team immer noch keine offizielle Bestätigung über die angeblich positive B-Probe. Über das Ergebnis hatte die «Süddeutsche Zeitung» berichtet. «Wir wissen nichts davon und Matthias weiß auch nichts davon. Ich habe heute Morgen mit ihm telefoniert. Wir haben keine Ahnung, woher diese Information kommt», sagte Astana-Teamchef Mario Kummer der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Für den BDR steht indes fest: «Sollten sich die Berichte bewahrheiten, dass auch die B-Probe von Matthias Kessler einen positiven Befund aufweist, wird er für alle internationalen Wettbewerbe aus dem Kader des BDR gestrichen.»

Der 28 Jahre alte Kessler war vor zwei Wochen über seine positive A-Probe auf Testosteron informiert und darauf von seinem Team suspendiert worden. Der Nürnberger war am 24. April, einen Tag vor dem Frühjahrsklassiker Flèche Wallone, positiv getestet worden. Die Analyse in Gent hatte einen enorm hohen Testosteron-Wert von rund 85:1 ergeben - der zulässige Grenzwert liegt bei 4:1.

Kessler droht im Fall einer offiziellen Bestätigung eine zweijährige Sperre wegen Dopings. Mit einem erhöhten Testosteron/Epitestosteron-Quotienten war im Vorjahr auch Tour-de-France-Sieger Floyd Landis (USA) überführt worden. Kessler hatte nach Bekanntwerden der A-Probe versichert, er sei unschuldig. Der Profi hatte im vergangenen Jahr in Valkenburg/Niederlande für T-Mobile seine erste Tour-Etappe gewonnen und sollte in diesem Jahr bei Astana den Edelhelfer für Andreas Klöden und Alexander Winokurow geben.

Das von einem kasachischen Wirtschaftskonsortium gesponserte Astana-Team suspendierte neben Kessler kurz vor der Tour auch den Italiener Eddy Mazzoleni. Gegen Mazzoleni, im Vorjahr ebenfalls bei T-Mobile, ermittelt das italienische Olympische Komitee CONI wegen einer Doping-Affäre aus dem Jahr 2004. Zusätzlich geriet Mazzoleni unter Verdacht, nachdem er bei einer Kontrolle beim diesjährigen Giro d'Italia anormal niedrige Testosteron-Werte aufgewiesen hatte. Die Kontrolleure in Italien sprachen von «Werten eines sechs- bis siebenjährigen Jungen». Die Angelegenheit liegt jetzt zur Entscheidung beim Weltverband UCI.


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