London (dpa) - Der Umgang mit dem beherrschenden Doping-Thema hat einen Tag vor dem Start der 94. Tour de France in London zu einem Eklat bei der Pressekonferenz mit Alejandro Valverde geführt.
Ein Großteil der Journalisten verließ den Raum, als Caisse d'Epargne-Teamchef José-Miguel Echevarri nur Fragen zum Sportlichen zulassen wollte. Zwei Journalisten konfrontierten den Tour-Mitfavoriten Valverde mit seinen Verwicklungen in die Doping-Affäre Fuentes. Der Spanier, im Vorjahr Gewinner der ProTour-Gesamtwertung, verweigerte die Antwort.
In den Akten der spanischen Guardia Civil tauchte der von Fuentes vermutlich für Valverde benutzte Deckname «Piti» auf. Zwei der ihm zugerechneten Blutbeutel sollen Epo enthalten. Aber Valverde bestreitet jede illegale Zusammenarbeit mit Fuentes, der in Valverdes früherem Kelme-Team als Mannschaftsarzt arbeitete. Valverde war in der vorigen Woche auch erneut von seinem früheren Team-Kollegen Jésus Manzano des Dopings beschuldigt worden.
Fuentes und seine Kunden waren bei den Codenamen offensichtlich auf Hundenamen spezialisiert. Der überführte Ivan Basso hatte gestanden, dass er «Birillo» sei. So hieß sein Vierbeiner. Jörg Jaksche gab zu, «Bella» zu sein. Seine vor drei Jahren verstorbene Labrador-Hündin führte diesen Namen. Nahe liegend, dass die Guardia Civil auch bei Valverde, dessen Hund «Piti» heißen soll, nicht so schief liegt. Der spanische Radsport-Verband lehnte bisher Ermittlungen gegen Valverde ab.
Zusammen mit Alexander Winokurow, den Jaksche in Doping-Nähe gerückt hatte und dessen Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Mediziner Michele Ferrari heftig kritisiert wird, und dessen Team-Kollegen Andreas Klöden wird Valverde zu den Topfavoriten der Tour 2007 gezählt. Seine bisherigen beiden Tour-Auftritte musste der Spanier jeweils nach Verletzungen abbrechen.