Berlin (rad-net/dpa) - Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR), hat Meldungen zurückgewiesen, wonach der wegen Doping-Vorwürfen suspendierte Peter Weibel weiter inoffiziell das U23-Team auf die Rad-Europameisterschaft vom 19. bis 22. Juli in Bulgarien betreut.
Stern.de, die Online-Ausgabe des Hamburger Nachrichten-Magazins, hatte unter Verweis auf verschiedene Quellen berichtet, Weibel sei trotz seiner Suspendierung weiter im Hintergrund für die sportliche Vorbereitung des Teams zuständig.
Mitteilung des BDR zu den Behauptungen bei Stern-Online das der suspendierte Bundestrainer Peter Weibel weiter für den BDR als Bundestrainer
im Einsatz ist:
1. Der Trainer Peter Weibel wurde am 31. Mai 2007 suspendiert, also vor rund fünf
Wochen.
2. Damit ist sichergestellt, dass Herr Weibel keinen Einfluss mehr auf die Sportler und auf das Training hat. Die Sportler allerdings haben Anspruch auf geordnete Vorbereitung der Europameisterschaften und der Weltmeisterschaften. Dem dienten die zwischenzeitlich abgeschlossenen Übergangsgespräche mit den Trainern Dittert und
Moster.
3. Der BDR hat davor und nach dieser Entscheidung mehrfach deutlich gemacht, dass Entscheidungen
- über die Suspendierung als Disziplintrainer hinaus - auch gerichtsfest sein müssen. Deshalb werden die arbeits- und sozialrechtlichen Fragen dieses Falles mit der Sorgfalt behandelt, auf die jeder Arbeitnehmer Anspruch hat – unabhängig von aufgeregter Stimmungsmache, aber mit Blick auch auf die arbeitsrechtlich relevante Art des Vertrages, seiner Dauer und auch das Lebensalter des Beschäftigten.
4. Bis zur Klärung dieser Fragen wird der BDR Herrn Weibel allenfalls dann beanspruchen, wenn es um rein organisatorische Aufgaben
geht.
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«Peter Weibel ist als U23-Trainer suspendiert. Das hat zur Konsequenz, dass er bis zur Klärung der Angelegenheit nicht 'am Mann' arbeitet», sagte Burckhard Bremer, Sportdirektor
des BDR, der dpa. Zugleich sagte er: «Aber er ist weiter beim BDR angestellt und bekommt sein Geld. Die Vorwürfe gegen ihn sind bisher nicht bewiesen. Es handelt sich um eine ungeklärte Rechtslage.»
Peter Weibel selbst sagte auf Anfrage von stern.de: «Ich arbeite nicht mehr am Athleten, aber bin noch immer in der Geschäftsstelle des BDR und erledige Arbeiten, die dort anfallen.» Bremer stellte dazu fest, dass Weibels derzeitiger Arbeitsplatz nicht die Geschäftsstelle sei. «Er hat nur punktuell im organisatorischen Bereich ausgeholfen und in der Regel von zu Hause gearbeitet.»
Der BDR räumte aber ein, dass Weibel nach seiner Suspendierung Gespräche geführt habe, um die kurzfristige Übergabe in geordnete Bahnen zu führen. «Dabei kam es auch noch zu Kontakten mit den Aktiven, die aber jetzt beendet sind», erklärte BDR-Sprecherin Christina Kapp der dpa.
Der ehemalige Kandidat um das BDR-Präsidentenamt, Max Benz, hat in einem offenen Brief laut stern.de Bremer als Mitwisser der fortgesetzten Zusammenarbeit genannt. «Diese Geschichte ist ein alter Hut. Ich kann nicht jeden verklagen, der falsche Aussagen macht», sagte Bremer dazu.
Peter Weibel arbeitet weiter mit dem 19-jährigen Auswahlfahrer Sascha Weber zusammen. «Weber hat ein schwieriges soziales Umfeld. Der Sportler hat explizit den Wunsch geäußert, dass ihn Weibel weiter berät. Das soziale Engagement von Weibel ist rein privat und erfolgt nicht im Auftrag des BDR, fügte Bremer hinzu.
Weibel war vom BDR-Präsidium Ende Mai suspendiert worden, nachdem ehemalige Athleten ihn und den Verbandsarzt Georg Huber aus Freiburg des Dopings in den 80er Jahren beschuldigt hatten. Zuletzt hatte der ehemalige Nationalfahrer Markus Wilfurth nachgelegt, als er berichtet hatte, Weibel sei auch Ende der 90er Jahre noch für seine doping-freundliche Haltung bekannt gewesen.