Hamburg (dpa) - Zahlreiche Radsport-Sponsoren stellen nach dem Doping-Skandal ihr Engagement auf den Prüfstand, denken aber nicht an einen schnellen Rückzug. Die Firmen verfolgen die Entwicklung in den Rennställen nach den Geständnissen kritisch.
Dies ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa unter Radsport-Sponsoren, die mit den schwer belasteten Teams T-Mobile und Gerolsteiner zusammenarbeiten. Der Sportartikelhersteller adidas behalte sich weitere Maßnahmen für die Zukunft vor, sagte PR-Manager Oliver Brüggen. Der Ausrüster stehe derzeit in engem Kontakt zu den Verantwortlichen des T-Mobile-Teams. adidas wolle an seinem Grundsatz festhalten, Verträge mit Sportlern, die nachweislich gedopt haben, unverzüglich zu kündigen.
Abwartend reagierte auch der Hygieneartikel-Hersteller Sebapharma, der T-Mobile und dem Team Gerolsteiner zur Seite steht. Es werde derzeit diskutiert, ob die Zusammenarbeit mit dem Bonner Radrennstall fortgeführt werde. Augenblicklich sehe die Pflegeprodukte-Firma «aber keinen Anlass, das Sponsoring zu beenden.»
Der tschechische Autobauer ŠKODA, Tochter-Unternehmen von Volkswagen, will trotz des Doping-Wirbels das Team Gerolsteiner weiter unterstützen. «Wir ändern nichts, denn wir sind an langfristigen Beziehungen interessiert», begründete Katrin Thoß, Sprecherin von ŠKODA Deutschland.
Rückhalt bieten auch Fahrradhersteller Giant (Düsseldorf) und der fränkische Sicherheitsausrüster Uvex. Beide sind Partner von T- Mobile. «Wir sind sehr für einen sauberen Sport und hoffen, dass der Reinigungsprozess bald abgeschlossen sein wird», sagte Uvex-Geschäftsführer Werner Grau.
Am Vortag hatte das Geflügel-Unternehmen Wiesenhof angekündigt, sein Engagement im Profi-Radsport einzustellen. Nordmilch hatte hingegen bekannt gegeben, dem Team Milram auch nach den Doping-Geständnissen von Sprinter Erik Zabel beizustehen.