Berlin (dpa) - Der unter Doping- und Betrugsverdacht stehende Ex-Radprofi Jan Ullrich hat über seine Anwälte erneut Widerspruch gegen die Überstellung von Beweismitteln an die deutsche Justiz eingelegt.
«Der Einspruch ist jetzt bei uns eingegangen», sagte die Bonner Staatsanwältin Monika Ziegenberg der «Süddeutschen Zeitung». Nachdem ein Schweizer Gericht dem Rechtshilfeersuchen der ermittelnden Bonner Staatsanwaltschaft stattgegeben hatte, nutzten die Ullrich-Anwälte die Berufungsfrist bis spätestens am 26. Mai.
Die Beweismittel waren bei einer Razzia auf Ullrichs Anwesen im schweizerischen Scherzingen sichergestellt worden. Die Staatsanwaltschaft in Bonn ermittelt gegen den Gewinner der Tour de France von 1997 wegen des Verdachts des Betrugs. Zur Möglichkeit, dass sich die jüngsten Doping-Geständnisse einer Reihe seiner ehemaligen Kollegen des damaligen Team Telekom positiv auf Ullrich auswirken könnten, weil von einer Täuschung nicht die Rede sein könne, sagte Ziegenberg: «Nur der Umstand, dass es alle gemacht haben, schließt eine Täuschung nicht aus.»