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27.11.2000 08:57
BDR gewinnt 8 Medaillen bei Hallen-WM in Böblingen
Die deutschen Hallenradsportler sind und bleiben Spitze: Sie haben bei den Weltmeisterschaften im eigenen Land acht von neun mögliche Medaillen gewonnen und dabei vier von fünf Titel geholt. Mit seinem vierten Titelgewinn in Folge sorgten dabei Martin Rominger sowie die Radballer für einen "goldenen Abschluss" in Böblingen.
Zuvor waren der "Männer-Zweier" und Astrid Ruckaberle Weltmeister geworden, nachdem die am Ende aus deutscher Sicht beste WM seit 1996 für die Auswahl vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) am Freitag nur mäßig begonnen hatte.
Im Einer-Fahren blieb Rominger jedoch erwartungsgemäß konkurrenzlos und zog nach WM-Titeln mit Harry Bodmer gleich. "Er kann sich eigentlich nur selbst schlagen", hatte der heutige BDR-Vizepräsident gesagt. Rominger siegte souverän und verwies mit 347,70 Punkten seinen Tailfinger Teamkollegen Matthias Letsch (325,18) auf den Silberrang. "Der Druck war riesengroß, deshalb bin ich jetzt doppelt erleichtert", sagte Rominger.
Wie von Bundestrainer Kurt-Jürgen Daum prophezeit, blieb zuvor auch das Zweier-Kunstfahren der Männer eine deutsche Angelegenheit. Die deutschen Meister Stefan Raaf und Michael Roth (Kirchdorf) holten ihren insgesamt sechsten WM-Sieg vor den Titelverteidigern Michael und Heiko Rauch aus Langenprozelten.
Zuvor hatte Astrid Ruckaberle (Weil am Schönbuch) nach zweimal Bronze in den vergangenen beiden Jahren die Goldmedaille im Einer-Fahren gewonnen. Die 21-Jährige siegte mit dem Weltrekord von 332,57 Punkten vor der tschechischen Titelverteidigerin Martina Stepankov und Ex-Weltmeisterin Sandra Schlosser (Gärtringen), die im Vorjahr Silber gewonnen hatte. "Ich habe schon morgens gewusst, dass ich diesmal gewinne", meinte die deutsche Meisterin, die ihre zwei Wochen alte Weltbestmarke um 2,72 Punkte verbesserte.
Das von Bundestrainer Daum angekündigte "Unternehmen Gold" mit dem angepeilten Gewinn aller WM-Titel war schon zum WM-Auftakt gescheitert, als sich Sandra Steegmüller/Kathrin Ludwig (Magstadt) im Zweier-Kunstfahren mit Bronze vor den letztjährigen Vize-Weltmeisterinnen Eva und Yvonne Breitenbach (Langenprozelten) begnügen mussten.
Erstmals Radball-Weltmeister wurden die Brüder Michael und Sandro Lomuscio, die bereits 1996 WM-Silber gewonnen hatten. Im Finale gewann das Duo vom RV Gärtringen 6:4 gegen den Schweizer Titelverteidiger Petr Jiricek, der Hanspeter Flachsmann als neuen Partner hatte. "Darauf habe ich lange gewartet. Die Goldmedaille ist die Entschädigung für die Schinderei der letzten 25 Jahre", sagte Michael Lomuscio.
Beim "Heimspiel" in der mit jeweils 4.500 Zuschauern an allen drei Veranstaltungstagen ausverkauften Halle konnten die Hausherren vor zahlreichen Gästen auch vom Radsport-Weltverband (UCI) mit dem Gewinn von vier Gold-, zwei Silber- und zwei Bronze-Medaillen ihre WM-Bilanz aus dem Vorjahr auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira (2/3/1) verbessern. "Diese WM war ein würdiger Abschluss für das UCI-Jubiläumsjahr", erklärte UCI-Präsident Hein Verbruggen. Zurück
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