Ullrich zweiter beim LUK-Cup in Bühl | Radsport bei rad-net.de

Jan Ullrich hat am Sonntag knapp den ersten Saison-Erfolg verpasst. Am Ziel des traditionellen Luk-Cups über 194 Kilometer in Bühl musste der Merdinger lediglich dem Italiener Gianni Faresin im Spurt den Vortritt lassen. Vor über 100.000 Zuschauern hatte Ullrich den Schlussspurt zu früh angezogen und musste sich wie schon eine Woche zuvor bei der Siegerehrung der Tour de France mit dem zweiten Platz begnügen. Im Finale des Rennens über 194 Kilometer rund um Bühl hatte Faresin allerdings auch alle Trümphe in der Hand, denn immerhin zwei Mapei-Kollegen hatte der Italiener an seiner Seite. "Ich habe mein Team fahren lassen müssen und war dann alleine. Da kann man nicht jede Attacke mitfahren. Vor heimischen Publikum hat man immer Druck im Nacken, aber ich glaube, wir haben uns gut verkauft", sagte Ullrich, der nun etwas zurückstecken, aber noch seinen Freund Erik Zabel bei den Weltcuprennen unterstützen will. Das Rennen als Zielsetzung für kommende Aufgaben sah Telekom-Pressesprecher Olaf Ludwig: "Jan fährt immer gern in Deutschland, und so ein Rennen wie in Bühl ist gut für seinen Formaufbau. Es ist nicht immer ganz einfach, sich auf den Punkt genau aufzubauen und den Ansprüchen gerecht zu werden. Jan wird versuchen, gemeinsam mit Andreas Klöden eine gute Vuelta zu fahren und dann richtig vorbereitet bei den Olympischen Spielen antreten". Bis 400 Meter vor dem Ziel hatte eine noch sechsköpfige Spitzengruppe taktiert, ehe Ullrich die Flucht nach vorn antrat, am Ende den zwölften Saisonsieg des 35-jährigen Faresin aber nicht verhindern konnte. Der Telekom-Kapitän hatte die letzte Bergwertung sieben Kilometer vor dem Ziel mit zwei Begleitern in Angriff genommen, musste aber auf der Abfahrt mit zwölf Prozent Gefälle nach Bühlertal auf die Unterstützung seines da bereits aus einer ursprünglich achtköpfigen Ausreißergruppe zurückgefallenen Teamkollegen Giuseppe Guerini (Italien) verzichten. Vorjahressieger P awel Tonkow durfte bis zur Zielgeraden auf einen erneuten Erfolg hoffen, doch dann musste sich der Russe mit dem Gewinn von zwei der insgesamt drei Bergwertungen zufrieden geben. Die Entscheidung über den Sieg wurde 60 Kilometer vor dem Ziel auf Initiative des deutschen Bergmeisters Jens Zemke (Wiesbaden) eingeläutet, nachdem das Peloton bei ständiger Führungsarbeit des Telekom-Teams zuvor zusammengeblieben war. Bei Kilometer 133 setzte sich eine achtköpfige Fluchtgruppe vom Feld ab. Dabei waren auch Ullrich und Guerini vertreten, Zemke jedoch verpasste die Abfahrt. Die Ausreißer hatten 30 Kilometer vor der Ziel 1:50 Minuten Vorsprung vor fünf Verfolgern, die jedoch vergeblich versuchten, das Loch zuzufahren. Die letzten 15 Kilometer gingen die "Flüchtinge" mit über zwei Minten Vorsprung an und blieben dabei unbehelligt. Ergebnisse: 1. Gianni Faresin (Ita) Mapei 4.38:59 2. Jan Ullrich (Ger) Telekom 3. Paolo Lanfranchi (Ita) Mapei 4. Raimondas Rumsas (Lit) Fassa Bortolo 5. Gabriele Massaglia (Ita) Mapei 6. Pawel Tonkow (Rus) Mapei alle gleiche Zeit 7. Sergio Barbero (Ita) LAmpre +1:21 8. Giuseppe Guerini (Ita) Telekom gl.Zeit 9. Andreas Kappes (Ger) Agro Adler +3:38 10. Sören Pettersen (Den) Team Cologne gl.Zeit
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