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22.05.2000 16:04
Thüringen-Rundfahrt startet am 2. Juni

Zu einem der weltweit wichtigsten Rennen der Altersklasse Espoirs U 23 gehört die Internationale Thüringen-Rundfahrt, die in diesem Jahr ein Jubiläum feiert und ihre 25. Austragung erlebt. Zwischen dem 2. und 8. Juni kämpfen 21 Mannschaften aus dem In-und Ausland um die Nachfolge von Stephan Schreck, der im vergangenen Jahr die Tour dominierte und inzwischen beim Team Telekom als Profi unter Vertrag steht. 911 Kilometer, aufgeteilt auf sieben Etappen plus Prolog, warten auf die 127 Teil-nehmer. Zum ersten Mal sind mit den Nationalmannschaften aus den USA und Neu-seeland Teams aus Übersee in Thüringen zu Gast. Außerdem erleben wir die Pre-miere eines italienischen Teams. Das Team „Ciclisto Regione Insubrica“. Hinzu kommen die Ländervertretungen aus der Schweiz, Russland, Österreich, den Nieder-landen und Tschechien. Von den führenden Radsportnationen fehlt lediglich Fran-kreich. "Erst vor einem Jahr haben wir unsere Rundfahrt auf die Klasse der U-23-Fahrer spezialisiert. Umso mehr freue ich mich über den großen Zuspruch aus dem Ausland, der beweist, welch hohen Stellenwert die Rundfahrt international genießt," erklärte Organisationsleiter Gerhard Böttner. Wie die Resultate vor allem des vergan-genen Jahres zeigen, ist die Thüringen-Rundfahrt ein ideales Sprungbrett für eine internationale Profi-Karriere. Von den zwölf Erstplatzierten des vergangenen Jahres haben fast alle den Sprung ins Lager der Berufs-fahrer gewagt. Stephan Schreck und der Zweitplatzierte, der Österreicher Gerhard Trampusch, fanden Aufnahme im deuts-chen Rennstall Nummer 1, dem Team Deutsche Telekom. Unter den insgesamt elf ausländischen Teams (neben den Ländervertretungen gehen auch noch Regionalteams aus der Schweiz und den Niederlanden an den Start) sind einige bekannte Fahrer zu finden, die im Kampf um die Etappensiege oder das Gelbe Trikot der SparkassenVersicherung ein gewichtiges Wörtchen mitsprechen könnten. Die tschechi-sche Nationalmannschaft kommt mit ihrem nationalen Junioren-Meister Pavel Bartos, auch die USA haben mit Brad Bruscambuso ihren Junioren-Champion nominiert, Russland will sich vor allem mit dem starken Nach-wuchsfahrer Sergej Ba-benko etablieren. Hoch motiviert gehen die zehn deutschen Teams an den Start, um die Nachfolge von Stephan Schreck anzutreten. Die deutsche Bahn-Nationalmannschaft schickt die am-tierenden deutschen Mannschaftsmeister, Christian Bach und Sebastian Siedler ins Rennen und wird auch nicht auf die Vize-Weltmeister im Junioren-Vierer, Andreas Müller und Daniel Schlegel verzichten. Schlegel gewann zudem bei den Junioren-Titelkämpfen die Bronzemedaille in der Einer-Verfolgung. Einen Weltmeister hat das TEAG Team Köstritzer in seinen Reihen. Daniel Becke jubelte vor einem Jahr über die Goldmedaille im Bahn-Vierer bei den Welttitelkämpfen in Berlin. Der Erfurter Becke gilt als aussichtsreicher Kandidat, nicht nur im Kampf um die Etappensiege. Unterstützung findet er bei Sebastian Lang, Patrick Sinkewitz und Eric Baumann, die keine Neulinge bei der Thüringen-Rundfahrt sind und als Lokal-matadoren besonders motiviert an den Start gehen werden. Der deutsche Juniorenmeister Thomas Kaufmann führt das Bellheimer Lord Team Udo Bölts an, der DM-Dritte des Vorjahres und Gewinner des Grünen Trikots der Friedensfahrt, Robert Förster, das Team Bunte Berte Leipzig, das außerdem mit dem zweifachen Etappensieger der Schweinfurter Ernst-Sachs-Tour, Steffen Radochla, aufwartet. Im Team Deutsche Telekom Jan Ullrich findet man den Bronzemedaillen-gewinner der Cross-WM von München (1997), Steffen Weigold und den deutschen Juniorenmeister von 1997, David Kopp. Das Peugeot Team Berlin muss zwar auf sei-nen besten Mann, Torsten Hiekmann, verzichten, aber die Mannschaft um Trainer Dieter Stein ist als Spitzenreiter der Rad-Bundesliga motiviert genug, auch ohne Hiekmann vorn mitzumischen. Der derzeit beste deutsche Nachwuchsfahrer, der gerade die Friedensfahrt auf dem ausgezeichneten vierten Platz beendete und letztes Jahr Vierter bei den Zeitfahr-Weltmeisterschaften der U 23 war, startet im Trikot der deutschen Nationalmann-schaft, die ihr Heimrecht bei der Thüringen-Rundfahrt ausnützen will. "Für uns ist diese Rund-fahrt ein wichtiger Prüfstein im internationalen Vergleich. Das Strecken-profil ist überaus anspruchsvoll. Da werden nur die Besten bestehen können," erklärte Bundestrainer Peter Weibel wenige Tage vor dem Start. Nach einem 4,8 km langen Prolog in Bad Salzungen führt die erste Etappe am Samstag über 135 Kilometer nach Meiningen in Südthüringen. Bei dem anspruch-svollen Streckenprofil durch den "kleinen Thüringer Wald" mit der Bergwertung an der Oberhofer Sprung-anlage Kanzlersgrund wird sich erstmals die Spreu vom Weizen trennen. Nach Mühlhausen geht es am zweiten Tag der Tour. Diese Etappe ist nicht ganz so schwer, führt über Friedrichroda, Waltershausen und Bad Langensalza und hat eine Gesamtlänge von 163 Kilometern. Bad Frankenhausen ist am Montag, den 5. Juni, erstmals Etappenort der Thüringen-Rundfahrt. Bis zum Endspurt am Anger müssen die Fahrer eine 166 km lange Etappe bewältigen, die sich vor allem zum Schluss sehr schwierig darstellt. Markantester Punkt der Strecke ist die Bergwertung am Kyffhäuser nach 139 Kilometern mit allein 36 Serpentinen! Die Sprinter sind auf der vierten Etappe gefordert, die nach 105 Kilometern in der Landeshauptstadt Erfurt endet. Von Bad Frankenhausen geht es über Heldrungen, Sömmerda und Elxleben nach Erfurt, wo in der Nordhäuser Straße (Höhe Thüringen Park) um den Etappensieg gespurtet wird. Ob am Nachmittag beim 4,8 km langen Bergzeitfahren von Eisenach hinauf zur Wart-burg eine Vorentscheidung fallen wird, muss sich zeigen. Eigentlich ist die Distanz zu kurz, um große Zeit-abstände herauszufahren. Andererseits kann man auf dem letz-ten Steilstück, dem 18prozentigen Kopfsteinpflaster-Stück zur Kanonenbucht, ganz schön einbrechen, wenn man sich seine Kräfte nicht genau eingeteilt hat. Auf der sechsten und vorletzten Etappe, mit 174 Kilometern nicht nur die längste, sondern auch die schwerste, fällt die Entscheidung. Auf dieser Königsetappe müssen die Fahrer sechs, zum Teil extrem steile Bergwertungen und Bergprämien überstehen Von Erfurt führt die Etappe über Bad Berka, Stadtilm, Schwarzburg und Schleusingen nach Hildburghausen. Auch die Schlussetappe von Hildburghausen über 167 km nach Bad Salzungen hat es noch einmal in sich und verspricht viel Spannung, wenn die Abstände im Gesamt-klassement gering sind. Wie schon in den vergangenen Jahren wird die Internationale Thüringen-Rundfahrt auch in diesem Jahr von der S-Finanzgruppe Hessen-Thüringen als Hauptsponsor unterstützt. Zur S-Finanzgruppe gehören die Landesbausparkasse Hessen-Thüringen, die SV SparkassenVersicherung sowie die Thüringischen Sparkassen im Sparkassen und Giroverband und dabei vor allem die Sparkassen in den Etappenor-ten der Rundfahrt 2000. Den Fuhrpark der Thüringen-Rundfahrt stellen auch in die-sem Jahr die Opel-Vertragshändler in den Etappenorten. Die Köstritzer Schwarzbier-brauerei mit ihrem bundesweit bekannten Schwarzbier engagiert sich genau wie der MineralBrunnen RhönSprudel bei der Thüringen-Rundfahrt. Vor einem Jahr konnten die TEAG Thüringer Energie AG und die DGZ DekaBank Deutsche Kommunalbank ebenfalls als Co-Sponsoren gewonnen werden. Die Etappen im Überblick: 2.6. Prolog in Bad Salzungen 4,8 km 3.6. 1. Etappe: Bad Salzungen - Meiningen 135 km 4.6. 2. Etappe: Meiningen - Mühlhausen 163 km 5.6. 3. Etappe: Mühlhausen - Bad Frankenhausen 166 km 6.6. 4. Etappe: Bad Frankenhausen - Erfurt 105 km 5. Etappe: Eisenach - Wartburg (Bergzeitfahren) 4,8 km 7.6. 6. Etappe: Erfurt - Hildburghausen 174 km 8.6. 7. Etappe: Hildburghausen - Bad Salzungen 167 km
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