Ax-3-Domaines (dpa) - Die Kosten für hoch entwickeltes Doping spaltet das Fahrerfeld der Tour den France nach Ansicht von Gerard Guillaume, Teamarzt der französischen Mannschaft Francaise des Jeux, in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft.
«Wenn sich die Maschen des Netzes zusammenziehen, hat das Schlechte weiter eine Chance, auch wenn es nur noch einen kleinen Teil des Feldes betrifft, der sich hoch entwickeltes Doping leisten kann. Wenigstens auf diese Weise beginnt der Kampf gegen Doping, Früchte zu tragen», meinte Guillaume in der angesehenen Tageszeitung «Le Figaro».
Der Mediziner registrierte, dass es bei der Tour einen «großen Unterschied» gebe, zwischen jenen, die «sehr schnell fahren» und jenen, die versuchten, irgendwie mitzuhalten. «Da stellt sich jeder Fragen», meinte Guillaume, der die Tour in jedem Jahr als Bühne benutzt, um Öffentlichkeit für seine Thesen herzustellen. Er bedauerte, das «Wiederholungstäter Karriere machen, ohne jemals zur Rechenschaft gezogen zu werden».
Guillaume berichtete über neue Doping-Praktiken mit dem bei Ausdauersportlern beliebten Hormon EPO: Fahrer, die manipulieren wollten, nähmen so geringe Mengen des Blutdoping-Mittels, dass sie nur noch 24 Stunden positiv seien. Früher sei die EPO-Gabe acht Tage nachweisbar gewesen. Der Teamarzt bezog sich dabei auf Untersuchungen von Professor Audrans aus Montpellier.
Am 12. Juli war die Frau des italienischen Tour-Teilnehmers Dario Frigo mit zehn Dosen EPO erwischt worden. Ihr Mann wurde von der Polizei festgenommen und vom Rennen ausgeschlossen. Ihm droht eine Gefängnisstrafe und eine lebenslange Sperre, weil Frigo als «Wiederholungstäter« gilt.