"Es ist unglaublich. Ich bin total happy über das Regenbogen-Trikot", sagte Manuel Fumic und strahlte. Erst am letzten Anstieg konnte sich Fumic mit einem Kraftakt einen Vorsprung von 30 Metern erkämpfen und ihn bis ins Ziel verteidigen. "Ich hatte mir an dieser Stelle schon in den Runden zuvor einen kleinen Vorsprung erarbeitet und habe sie am Ende noch einmal genutzt", erklärte Manuel Fumic. Bundestrainer Brückner bescheinigte ihm eine "herausragende taktische Leistung mit sehr viel Übersicht". Auf den letzten beiden von sechs Runden waren die Favoriten alleine vorne und versuchten sich gegenseitig abzuhängen. Aber die Entscheidung fiel erst auf dem letzten Kilometer.

Der Sieg von Manuel Fumic ist der erste Weltmeistertitel für einen männlichen deutschen Biker in der olympischen Cross-Country-Disziplin. "Es ist eine super Sache, dass ich den ersten WM-Titel für die deutschen Männer einfahren konnte", sagte ein ausgelassener Manuel Fumic, als er das Regenbogen-Trikot übergestreift hatte.

Zweitbester Deutscher wurde Tim Böhme aus Singen auf Platz zehn. Johannes Sickmüller aus Hamburg kam als 19. ins Ziel. Brückner war mit der Vorstellung seiner gesamten Mannschaft mehr als zufrieden und sprach von der besten Gesamtleistung aller Zeiten.

Im Cross-Country-Rennen der Junioren verblüffte Andi Weinhold (Marienberg) auch den Bundestrainer mit dem vierten Platz, 4:02 Minuten hinter dem überragenden Sieger Nino Schurter aus der Schweiz. Der legte die 30 Kilometer in 1:34:24 Stunden zurück und hatte im Ziel 2:09 Minuten Vorsprung auf den Franzosen Stéphane Tempier und 2:52 Minuten auf dessen Landsmann Maxime Marotte.

Weinhold kam als Vierter aus der ersten Runde, musste sich später zwar von den beiden Franzosen überholen lassen, konnte aber seinerseits den Russen Denis Worontsow und den Slowenen Luka Kodra noch distanzieren.

"Ich habe versucht in der ersten Runde Anschluss an Nino Schurter zu halten, weil dort die Musik spielt. Das hat geklappt. Danach habe ich versucht das Rennen mit einem ordentlichen Rhythmus zu überstehen", sagte Weinhold. Bundestrainer Frank Brückner zeigte sich ehrlich überrascht: "Das ist schon super, das hätte ihm keiner zugetraut." Und Andi Weinhold trauerte der verpassten Bronzemedaille nicht hinterher: "Ich habe auf einen Top-Ten-Platz gehofft, deshalb freue ich mich jetzt über Platz Vier"

Ergebnisse

U23 (37,9 Kilometer)
1. Manuel Fumic (Kirchheim/T. / Team T-Mobile) 1:58:10, 2. Liam Killeen (Grobritannien / Subaru Gary Fisher) 1:58:14, 3. Florian Vogel (Schweiz / Swisspowerteam) 1:58:24, 4. Inaki Lejaretta (Spanien / Orbea) 1:59:57, 5. Ruben Ruzafa (Spanien /BH-Team) 2:01:24, 6. Oleksandr Yakimenko (Ukraine) 2:02:20, 10. Tim Böhme (Singen /Denkhaus-Team) 2:03:48, ..., 19. Johannes Sickmüller (Hamburg / Stevens-Jeantex) 2:06:16, ..., 27. Moritz Milatz (Freiburg / OnTour Pro Team) 2:08:21, ..., 29. Frank Lehmann (Großschönau / Rothaus-Cube) 2:09:09, ..., 33. Rene Tann ( Suhl / Ralph Denk Racing) 2:10:10, ..., 38. Benjamin Rudiger (Freiburg / Rothaus-Cube) 2:10:40,

Junioren (30 Kilometer)
1. Nino Schurter (Schweiz) 1:34:24 Stunden, 2. Stéphane Tempier (Frankreich) 1:36:29, 3. Maxime Marotte (Frankreich) 1:37:12, 4. Andi Weinhold (Marienberg) 1:38:26 , 5. Denis Vorontsov (Russland) 1:39:10, 6. Fabian Giger (Schweiz) 1:39:32, ...., 45. Rumen Voigt (Schwarzenberg) 1:49:10, ...., 62. Benjamin Jost (Pirmasens) 1:51:40

Juniorinnen (25,9 Kilometer)
1. Natalie Schneitter (Schweiz) 1:44:11, 2. Laura Metzler (Frankreich) 1:44:22, 3. Teresa Hurikova (Tschechien) 1:45:43, 4. Aleksandra Dawidowicz (Polen) 1:46:29, 5. Emilie Siegenthaler (Schweiz) 1:47:52, 6. Hanna Israel (Frankreich) 1:51:00, 7. Marlena Pyrgies (Polen) 1:52:31, 8. Gudrun Stark (Remchingen) 1:54:13, 9. Marianne Vos (Niederlande) 1:54:47, 10. Catrine Josefsson (Schweden) 1:56:31, 11. Silke Schmidt (Niederlinxweiler) 1:56:50, 12. Sandra Weber (Freiburg) 1:57:40

Text: Erhard Goller