Jens Zemke erobert die Führung | Radsport bei rad-net.de

Eine bessere Antwort für seine Nicht-Nominierung zur Straßenweltmeisterschaft in Verona hätte der Nürnberger Jens Zemke nicht geben können: Nachdem man ihn vor zwei Tagen für das WM-Rennen wieder ausgeladen hatte, schlüpfte er in Battenberg nach einer phantastischen Leistung im 33 km langen Einzelzeitfahren an dei Spitze des Gesamtklassements. "Das war keine Trotzreaktion, so ist meine derzeitige Form", waren seine ersten Worte nach der Siegerehrung. Der gebürtige Hesse fuhr mit 41:17 Minuten absolute Bestzeit und geht im Gelben Trikot des Spitzenreiters auf die morgige Schlussetappe. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten, den Russen Eduard Gritsoun, beträgt allerdings nur sieben Sekunden. "Es wird ein harter Kampf bis Wiesbaden, aber mein Team und ich werden alles tun, die Führung erfolgreich zu verteidigen", freute sich der 33jährige in Battenberg. 1988 war Jens Zemke schon einmal Dritter. Doch der Sieg in diesem Jahr würde zweifellos zu den Glanzpunkten in der langen Karriere zählen. Fünf Tage lang lag der Däne Allan Johanssen in Führung. Nach seinem Etappensieg in Bad Homburg schlüpfte der 28jährige ins Gelbe Trikot und konnte seine Leaderposition bis zum entscheidenden Zeitfahren dank einer hervorragenden Mannschaftsleistung seiner Teamkollegen von Chicky World erfolgreich verteidigen. Mit bisher vier Etappensiegen ist der dänische Geflügel-Konzern die herausragende Mannschaft der diesjährigen Hessen-Tour. Neben Johanssen konnten sich auch noch Svein-Gaute Holestol (3. Etappe in Baunatal), Torsten Schmidt (4. Etappe in Homberg/Efze) und Bjarke Nielsen (5. Etappe in Battenberg) als Etappensieger feiern lassen. Aber als nach dem Zeitfahren abgerechnet wurde, standen die Uhren ungünstig. Johanssen belegte nur den 18. Platz und fiel im Gesamtklassement auf den siebten Platz zurück, liegt vor der Schlussetappe 2:09 Minuten zurück. Am Vormittag jubelte Bjark Nielsen über den vierten Etappensieg von Chicky World. Der Däne besiegte im Spurt einer elfköpfigen Spitzengruppe, die sich schon nach 15 Kilometern vom Feld absetzte und knapp sechs Minuten Vorsprung herausfuhr, den Niederländer Martin van Stehen und Andrea Nencini aus Italien. Bester Deutscher war der Berliner André Kalfack auf Platz vier.
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