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Jens Schwedler holte einen von insgesamt sechs deutschen Weltmeistertiteln. Foto: privat
06.12.2024 19:00
Masters Cross-WM in Hamburg: Deutschland überragende Nation

Hamburg (rad-net) – Die Cross-Weltmeisterschaften der Masters-Kategorien fanden vom 29. November bis 1. Dezember im Hamburger Volkspark statt. Mit dabei waren 504 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der ganzen Welt. Etwa die Hälfte von ihnen kamen aus Deutschland.
Die deutschen Starterinnen und Starter gewannen sechs von insgesamt 18 Weltmeistertiteln – darunter zwei besonders emotionale Siege der Hamburger Lokalmatadoren Jens Schwedler und Klaus-Peter Thaler (beide Harvestehuder RSV). Darüber hinaus gab es dreimal Silber und sechsmal Bronze. 38 Deutsche landeten unter den besten zehn.

Der 75-jährige Klaus-Peter Thaler, Profi-Weltmeister von 1985 und 1987, gewann souverän zum zweiten Mal in Folge den Titel in der Altersklasse 75-79. «Die technische Strecke mit den vielen Richtungswechseln lag mir sehr, und ich konnte mich in der zweiten Runde absetzen», freute sich Thaler nach seinem Erfolg.

Sein Vereinskollege Jens Schwedler siegte in der Altersklasse 55-59 – ebenfalls im Alleingang. Der gebürtige Hamburger, der drei Kilometer von der Strecke entfernt lebt, fährt täglich durch sein «Trainingsgelände» zur Arbeit. «Die Strecke war ein wahres Heimspiel, was mir sicherlich einen Vorteil verschafft hat», so Schwedler.

Der 56-jährige Sportliche Leiter des Stevens Racing Team wollte eigentlich schon aufhören: «Ich hatte nach 2023 meinen Rücktritt angekündigt, aber eine kleine Stichelei meiner Frau ließ es mich nochmal versuchen», schmunzelte er. Nach gezielter Vorbereitung setzte er sich in der dritten von insgesamt sechs Runden entscheidend ab und konnte sich auf den letzten Metern vom Heimpublikum feiern lassen.

Die deutschen Fahrerinnen überzeugten ebenfalls. Besonders Daniela Bonnekessel (RSC Stadtlohn) überraschte sich selbst mit ihrem Sieg in der Altersklasse 55-59: «Ich hätte nie gedacht, dass ich hier Gold holen könnte. Ich bin einfach überglücklich.» Cordula Biermann (RSC Kattenberg) konnte ihren Titel in der Altersklasse 50-54 verteidigen und holte bereits zum dritten Mal den Weltmeistertitel nach Schleswig-Holstein. Dana Wagner (TV Bad Orb) siegte in der Altersklasse 40-44. Stefanie Paul (RSG Hannover) tat es ihr in der Altersklasse 35-39 gleich. In den Altersklassen 55-59, sowie 35-39 standen gleich drei deutsche Fahrerinnen auf dem Podest.

Die 2,9 Kilometer lange Strecke präsentierte sich in anderem Charakter als 2023. «Der gefrorene Boden machte die Strecke technisch anspruchsvoll, und es gab keine schnellen Passagen wie im Vorjahr», berichtete ein Teilnehmer. Vor allem am Samstag säumten zahlreiche Zuschauer die Strecke und sorgten für eine besondere Atmosphäre. Der ehemalige Gerolsteiner-Profi Steffen Weigold (Altersklasse 45-49), sowie der elfmalige Tour-de-France-Etappensieger Andre Greipel (Altersklasse 40-44) waren ebenfalls am Start.

Die Organisation unter Leitung von Jörg Steffens, Andreas Gosch und Ilka Kunz erhielt viel Lob: «Die Veranstaltung hat eine solide Basis für den Cross-Sport in Hamburg gelegt», hieß es von mehreren Startern. Doch auch Kritik wurde laut: Die Lautsprecheranlagen und die Moderation seien teilweise ausgefallen, was den Gesamteindruck getrübt hätte.

Nach zwei erfolgreichen Jahren in Hamburg wird die Masters-Weltmeisterschaft 2025 im italienischen Varese stattfinden. Dort wird sich zeigen, ob die deutschen Fahrerinnen und Fahrer an ihre Erfolge von Hamburg anknüpfen können.


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