Tübingen (rad-net) - Der ehemalige Radprofi und Olympiasieger Gregor Braun ist wegen Kindesmissbrauchs verurteilt worden und muss ins Gefängnis. Wie der Südwestrundfunk (SWR) berichtet, erhielt er gestern vom Tübinger Landgericht eine Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten.
Der 68-Jährige habe im Zeitraum von 2013 bis 2018 gemeinsam mit seiner damaligen Geliebten deren Tochter gezwungen, das Paar bei sexuellen Handlungen zu filmen. Außerdem habe die Mutter Braun pornografische Aufnahmen der Tochter zukommen lassen. Sexuell aktiv habe das Mädchen aber nicht werden müssen. Zu Beginn des Missbrauchs war das Kind sechs Jahre alt.
Während die Mutter des Kindes ein Teilgeständnis ablegte, wies Braun die Vorwürfe bis zuletzt zurück. Das Gericht sah die Beweislage jedoch anders an.
Gregor Braun war in den Siebziger- und Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhundert einer der erfolgreichsten deutschen Radrennfahrer. «Der Bär von der Weinstraße» wurde 1976 in Montreal zweifacher Olympiasieger in der Einer- und in der Mannschaftsverfolgung. Auch auf der Straße war er erfolgreich, gewann unter anderem eine Etappe beim Giro d'Italia, Rund um den Henninger Turm und die Deutschlandrundfahrt. Bei Klassikern wie der Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix und Amstel Gold Race belegte er jeweils den dritten Platz.