München (rad-net) - Mieke Kröger ist neue Europameisterin in der Einerverfolgung. In einem rein deutschen Finale setzte sie sich gegen Lisa Brennauer durch, die den letzten Bahn-Wettbewerb ihrer Karriere bestritt.
Brennauer fuhr in der Qualifikation 3:21,138 Minuten und war mehr als zwei Sekunden schneller als Teamkollegin Kröger, doch im Finale drehte die gebürtige Bielefelderin den Spieß um. Zu Beginn des 3000 Meter langen Finallaufs lag Kröger noch hinter Brennauer zurück, zwischenzeitlich hatte sie schon fast anderthalb Sekunden Rückstand. Doch ab der Hälfte konnte die 29-Jährige sich immer weiter steigern, lag nach 2000 Metern nur noch rund sieben Zehntelsekunden hinter Brennauer. Im Ziel stoppte für sie die Zeit bei 3:22,469 Minuten - und damit war sie am Ende eine Sekunde schneller als Brennauer, die 3:23,566 Minuten benötigte.
«Ich liebe ja die Mannschaftswettbewerbe, aber dieser Sieg ist großartig. Das tut der Seele gut. Mein Betreuer kam mir auf der Bahn entgegen, da wusste ich, dass ich langsamer als Lisa war und habe nochmal aufgedreht. Dass ich Lisa schlagen könnte, hatte ich nicht erwartet, aber natürlich will man immer gewinnen. Ich habe zum Schluss die Geschwindigkeit halten können und wusste, dass es zum Sieg reichen würde», freute sich Kröger über die Goldmedaille, die ihre erste internationale Einzel-Medaille war.
Brennauer sagte: «Ich bin nicht traurig, dass ich verloren habe. Ich freue mich, mit einer Silbermedaille meine Bahnkarriere zu beenden. Das war ein toller Wettkampf mit Mieke. Sie durfte mich schlagen. Es war so eine tolle Atmosphäre hier in der Halle. Meine ganze Familie war da und hat mich unterstützt. Das war ein großartiger Abschluss meiner Bahnkarriere.»
Das Kleine Finale um Bronze entschied Vittoria Guiazzini (3:24,813/Italien) gegen Josie Knight (3:27,523/Großbritannien) für sich.