Bergen (rad-net) - Das Team Gazprom-RusVelo wird womöglich von den Veranstaltern der diesjährigen Tour of Norway (UCI 2.Pro) ausgeladen. Aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine ist das Team bei der sechstägigen Rundfahrt nicht willkommen.
Gazprom-RusVelo steht erstmals seit 2018 wieder auf der Nennliste für die Norwegen-Rundfahrt. Dass der Norweger Eirik Lunder für das Team fährt, sei einer der Gründe für die Einladung des russischen ProTeams gewesen, erklärte Rennleiter Roy Hegreberg gegenüber «Landevei». Jedoch ist die russische Regierung mehrheitlich an dem Erdgasunternehmen, welches die Mannschaft sponsert, beteiligt und angesichts der aktuellen Ereignisse sehen sich die norwegischen Veranstalter nun vor einer schweren Situation. «Das war nicht in der Berechnung enthalten, als wir das Team eingeladen haben», sagt Hegreberg.
Hegreberg hatte schon immer kein Interesse an Teams mit schlechtem Ruf gezeigt. Als er Rennleiter bei der Tour des Fjords war, konnten Teams mit Dopingproblemen wie Astana und CCC nicht starten. «Wir sind bereit, beizutragen, was wir können. Wenn wir auf etwas aufmerksam machen können, machen wir das», sagt der Norweger. Auf die Frage, ob es nun darum ginge, die Einladung zurückzuziehen, antwortet er zustimmend. «Ja, das ist richtig.»
Alleine könne er die Entscheidung jedoch nicht treffen und könne deshalb auch noch nicht definitiv sagen, ob das Team mit Schweizer Lizenz und russischem Sponsor ausgeladen wird. «Es ist unklar, ob das Team dem russischen Staat oder einem reichen Russen gehört, oder ob es nur ein Sponsor ist – das macht es schwierig. Wir müssen herausfinden, wie die Situation ist und welche Möglichkeiten wir haben. Wir haben noch ungefähr 90 Tage bis zum Event.»
Die Tour of Norway steht vom 24. bis 29. Mai im UCI-Kalender.