Bogota (rad-net) - Egan Bernal könnte sein Debüt beim Giro d'Italia geben. Der Kolumbianer, der im Dezember noch den erneuten Tour-de-France-Sieg als Ziel für 2021 ausgegeben hatte, halte einen Start bei der diesjährigen Ausgabe der Italien-Rundfahrt nicht für ausgeschlossen und bezeichnete sie als «Option Nummer eins».
«Ich möchte dort wirklich fahren. Der Giro ist die erste große Rundfahrt im Kalender und er ist in meinem Kopf. Option Nummer eins ist, dort am Start zu stehen», sagte Bernal gegenüber der italienischen Sport-Tageszeitung «La Gazzetta dello Sport». weiter erklärte der Ineos-Profi: «Ich weiß nicht, ob ich die Form hätte, um als Teamkapitän zu starten, oder ob es wäre, um Teamkollegen, einem Kapitän, der besser fährt als ich, zu helfen. Aber das bedeutet nicht, dass schon entschieden wurde. Wir müssen die Dinge mit dem Team besprechen und sehen, wie meine Genesung verläuft.»
Bernal sollte Ineos bereits beim Giro 2019 anführen, zog sich jedoch von einem Start zurück, nachdem er kurz zuvor im Training gestürzt war. Er erholte sich rechtzeitig, um die Tour de France des Jahres vor seinem Teamkollegen Geraint Thomas zu gewinnen. Die Titelverteidigung 2020 vereitelte eine Rückenverletzung, die ihn zwang, die neu geplante Tour 2020 nach zwei Wochen abzubrechen.
Anschließend wurde bei ihm eine Skoliose der Wirbelsäule diagnostiziert. «Ich war in Deutschland, England, Frankreich und Spanien. Ich habe Tests durchgeführt und verschiedene Meinungen erhalten. Ab einem bestimmten Punkt konnte ich nicht länger als fünf Minuten ohne Schmerzen aufstehen. Es war kompliziert, aber es löst sich von selbst und ich fühle mich langsam wieder wie ein Radfahrer», so Bernal, der auch erklärte, dass die Wurzel des Problems in der Tatsache liege, dass ein Bein länger ist als das andere.
Während Bernal sein Rennprogramm für 2021 noch nicht bestätigt hat, wird erwartet, dass seine Saison entweder bei den kolumbianischen Meisterschaften oder bei der Volta a la Comunitat Valenciana beginnt. «Ich fühle mich gut, ich bin super motiviert», sagte er. «Ich bin seit fast vier Monaten nicht mehr gefahren. Ich rechne damit, Anfang Februar wieder an den Start zu gehen, auch wenn ich nicht in Bestform bin.»