Stuttgart (dpa) - Andreas Kappes wurde zum Rad-König von Stuttgart gekrönt: Mit seinem Sieg beim 21. Stuttgarter Sechstagerennen in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle an der Seite von Andreas Beikirch (Büttgen) und Lokalmatador Gerd Dörich (Sindelfingen) ist der Kölner mit sechs Erfolgen nun alleiniger Rekordhalter bei den Stuttgarter Sixdays.
Das Trio um den besten deutschen Sechstagefahrer hatte in der letzten Jagd die Schweizer Favoriten Bruno Risi, Kurt Betschart und Franco Marvulli noch vom ersten Platz verdrängt und gewann mit 476 Punkten vor dem «Alpen-Express» (469). Dritter wurde die Mannschaft mit Jean-Pierre van Zyl (Südafrika), Matthew Gilmore (Belgien) und Marty Nothstein (USA) mit fünf Runden Rückstand und 353 Punkten.
«Sie haben verdient gewonnen. Sie waren die Besten», sagte der Zweitplatzierte Bruno Risi über das deutsche Sieg-Trio. Der sportliche Leiter Roman Hermann lobte vor allen Dingen Gerd Dörich. «Der ist das Sechstagerennen seines Lebens gefahren», sagte Hermann. Für den 35-jährigen Sindelfinger war es der erste Sechstage-Sieg seiner 14-jährigen Karriere. «Das ist der Höhepunkt meiner Laufbahn. Das ist besser als Sex», sagte Gerd Dörich nach dem Sieg vor 7000 Zuschauern gerührt. Dörich widmete den Triumph dem im vergangenen Jahr verstorbenen Gründer des Stuttgarter Sechstagerennens, Winfried Holtmann. «Ich hätte mir gewünscht, dass er diesen Moment noch miterlebt. Er war wie ein Vater für mich.»
Der Leipziger Jens Lehmann belegte bei seiner Rückkehr in die Hanns-Martin-Schleyer-Halle nach dem WM-Skandal mit seinen Partnern Erik Weisspfennig und Stefan Steinweg den achten Platz (zwölf Runden Rückstand/150 Punkte). In den sechs Tagen und Nächten kamen insgesamt 50 200 Zuschauer, 5000 mehr als im Vorjahr. Erstmals seit sechs Jahren weisen die Stuttgarter damit steigende Zuschauerzahlen aus.