Erfurt (rad-net) - Am kommenden Wochenende findet auf der Radrennbahn in Erfurt die Deutsche Meisterschaft der Steher statt. Ein klarer Favorit ist in diesem Jahr schwer auszumachen, da aufgrund der Corona-Pandemie zahlreiche Rennen abgesagt werden mussten. Auf der Liste ganz oben haben sollte man aber Titelverteidiger Christoph Schweizer und seinen Schrittmacher André Dippel.
Ein Steherrennen haben Schweizer/Dippel in dieser Saison noch nicht bestreiten können, am vergangenen Wochenende verpasste Schweizer aber beim Rundstreckenrennen «Rund in Spich» das Podest als Vierter nur knapp und bewies damit, dass auch in diesem Jahr mit ihm zu rechnen ist.
Es gibt im Feld der insgesamt 15 Gespanne aber mindestens noch drei weitere Sieg- und Medaillenkandidaten: Lokalmatador und Ex-Europameister Franz Schiewer mit Gerd Geßler, die EM-Dritten des vergangenen Jahres Daniel Harnisch und Peter Bäuerlein, so die Bronzemedaillengewinner der letztjährigen DM Robert Retschke und Holger Ehnert. Von diesem Trio konnten Schiewer/Geßler seit dem Corona-Lockdown immerhin schon einen Sieg beim Steherrennen in Rostock einfahren. Harnisch/Bäuerlein wurden bei demselben Rennen Zweite und belegten in Singen den dritten Rang. Retschke/Ehnert waren in dieser Saison noch bei keinem Steherrenenn am Start, aber Retschke konnte schon einige Rennkilometer bei der Baltyk-Karkonosze Tour in Polen (UCI 2.2) und Bundesligarennen sammeln.
Weitere Fahrer, die man nicht außer Acht lassen sollte, sind Moritz Kaase, Teilnehmer der Derny-Europameisterschaft 2018 in Erfurt und Stefan Lange. Lange hatte Ende 2019 bei der Berliner Meisterschaft den zweiten Platz belegt. Gespannt sein darf man auch auf den jungen Constantin Lohse, Dritter der Berliner Meisterschaft 2019.
Los geht es am Freitag um 18 Uhr mit den beiden Vorläufen über 40 Kilometer. Hier qualifizieren sich jeweils die besten drei Gespanne sowie das zeitschnellste vierte Gespann - also insgesamt sieben - für das Große Finale um den DM-Titel. Am Samstag wird um 16 Uhr zunächst das Kleine Finale über 40 Kilometer um die Plätze neun bis 16 gestartet, danach fällt der Startschuss zum Großen Finale über eine Stunde.
Zu den Rennen sind Zuschauer zugelassen, aufgrund der aktuellen Hygieneverordnung der Stadt Erfurt allerdings nur 600. Der Ticketverkauf ist bereits abgeschlossen. Durch die Auflagen des Gesundheitsamts wird es keine Abendkasse an den Veranstaltungstagen geben. Dennoch sind sich der ausrichtende RSC Turbine Erfurt e. V. und Veranstalter Jörg Werner sicher, «dass die Radsportfans sich genauso freuen wie wir als Veranstalter, doch noch Steher-Sport auf höchstem Niveau zu erleben». Gleichzeitig betont er, dass dies nur durch die Unterstützung der langjährigen Sponsoren möglich wurde.