Milton (rad-net) - Zum Auftakt der Bahn-Weltmeisterschaften der Para-Cycler in Milton in Kanada hat es für das deutsche Nationalteam zwei Bronzemedaillen gegeben. Denise Schindler fuhr in der 3000-Meter-Einerverfolgung der C3-Klasse trotz Knieschmerzen ebenso auf den dritten Platz wie C2-Athletin Maike Hausberger bei ihrem WM-Debüt.
«Die Bronzemedaille fühlt sich nach dem Auf und Ab in den vergangenen Wochen wie Gold an. Ich bin einfach nur happy», freute sich Denise Schindler und brachte damit ihre Gefühlslage auf den Punkt. Denn aufgrund einer Entzündung am Stumpf war ihr Start ungewiss. Die Schmerzen waren groß, doch Schindler kämpfte, verpasste in der Verfolgung über 3000 Meter das Finale nur um drei Zehntelsekunden und gewann das Duell um Bronze gegen die Schwedin Anna Beck deutlich mit über zehn Sekunden Vorsprung. In 4:04,119 Minuten verbesserte sie sich im Vergleich zur Qualifikation sogar noch einmal und fuhr damit insgesamt die zweitschnellste Zeit des Tages. Gold schnappte sich die Australierin Paige Greco, die als Topfavoritin an den Start gegangen war und ihren Titel verteidigte. «Ich bin sehr zufrieden und glücklich, dass Denise überhaupt starten konnte. Dazu ist sie auch sehr gute Zeiten gefahren», lobte Bundestrainer Tobias Bachsteffel.
Auch Hausberger hatte in der Qualifikation das Duell um Gold nur um eine Zehntelsekunde verpasst. Im Kleinen Finale gab die 25-Jährige aus Trier von Beginn an mächtig Gas und überholte sogar die Chinesin Zhenling Song. «Das Rennen lief richtig gut, ich konnte mich an die Chinesin heransaugen und letztlich dann auch an ihr vorbeifahren. Ich freue mich über Bronze», sagte Hausberger, die nach ihren Wechseln von der Para-Leichtathletik über den Para-Triathlon hin zum Para-Radsport schon bei der WM im September 2019 mit Gold im Straßenrennen für Aufsehen gesorgt hatte. Weltmeisterin wurde Sini Zeng (4:09,740) aus China.
Weitere gute Ergebnisse gelangen in der Verfolgung über 3000 Meter der C1-Klasse Pierre Senska mit Rang fünf und Erich Winkler mit dem siebten Platz. Entsprechend einverstanden war Bundestrainer Bachsteffel mit dem Verlauf des ersten von vier Wettkampftagen in Kanada. «Ich bin sehr zufrieden. Wir haben direkt die ersten Medaillen eingefahren und unsere Ziele erreicht.»