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Jan Ullrich wischt sich in Zuerich vor dem Start den Schweiß von der Stirn.
07.09.2003 11:33
Ulrich wartet auf Vertrag

Berlin/Hamburg (dpa) - Erst eine Vertragsunterschrift dürfte Jan Ullrich die ersehnte Urlaubsruhe bringen. Bis dahin bleibt der 29-jährige Olympiasieger, an dem nach den Worten seines Managers Wolfgang Strohband neben seinem Rennstall Bianchi drei weitere Teams stark interessiert sind, ein Objekt der Begierde.

Der Vertrag mit Bianchi soll in der kommenden Woche unterschriftsreif sein. Das kündigte Teamchef Rudy Pevenage, zur Zeit bei der Vuelta im Einsatz, an. Auch Strohband geht davon aus: «Wir haben Bianchi eine Frist gesetzt, und ich rechne damit, dass sie eingehalten wird. Es geht um einen Drei-Jahres-Vertrag».

Pevenage erklärte: «Wir werden Jan in dieser Woche alles vorlegen und dann wird es sehr schnell gehen». Einen Bericht der «Bild am Sonntag», das frühere Ullrich-Team hätte dem fünffachen Tour-Zweiten ein Abwerbe-Angebot gemacht, nannte Pevenage «gezielte Störungen aus Richtung Telekom». Der Belgier war zu Jahresbeginn im Unfrieden von den Bonnern geschieden.

«Das ist ja nichts Neues, dass ich sage, wir sind an Ullrich interessiert. Das sind wir immer. Aber es gibt natürlich kein konkretes Angebot. Wenn Jan zurückkommen wollte, müsste er uns kontaktieren und wir müssten bei unserem Sponsor T-Mobile rückfragen, ob die finanziellen Mittel vorhanden wären. Aber ich gehe davon aus, das er bei Bianchi bleibt, wenn die einen neuen Co-Sponsor haben», sagte Telekom-Team-Manager Walter Godefroot am Sonntag auf dpa- Anfrage.

Die lange angekündigte Präsentation eines Co-Sponsors macht den Verantwortlichen des Bianchi-Rennstalls, der im Mai kurzfristig aus den Trümmern der bankrotten Coast-Mannschaft zusammengezimmert wurde, viel mehr Mühe als erwartet. «Die wirtschaftliche Lage hat natürlich auch den Radsport erwischt», sagte Bianchi-Manager Jacques Hanegraaf, der Ende des Monats einen «namhaften Mit-Finanzier» öffentlich präsentieren will. Vorher soll die Weiterverpflichtung des Team- Kapitäns Ullrich, der pro Saison rund zwei Millionen Euro verdienen dürfte, unter Dach und Fach gebracht werden.

Ullrich hat in der Zukunft laut Strohband noch viel vor: «Er will noch ein Mal die Tour gewinnen, den Giro d'Italia und die Straßen-WM. Außerdem steht im nächsten Jahr bei den Olympischen Spielen seine Titelverteidigung an. Für all das braucht er mehr als ein Jahr. Sein nach dem Rennen in Nürnberg angekündigtes, mögliches Karrierenende nach einem erneuten Tour-Sieg war nicht ganz ernst gemeint.»


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