Valle del Chiese (rad-net) - Nach einer spannenden sechsten Teilstück bei dem MTB-Etappenrennen Bike Transalp powered by Sigma haben Markus Kaufmann und Jochen Käß ihr Leader-Jersey noch mal verteidigen können. Das Centurion-Vaude-Duo erreichte nach 79,5 Kilometern vom Val di Sole ins Valle del Chiese mit 50 Sekunden Rückstand auf die Etappensieger Simon Stiebjahn und Urs Huber (Team Bulls) das Ziel und nimmt am Samstag noch 1:07 Minuten Differenz auf die beiden Verfolger mit auf die Schlussetappe nach Arco. So spannend war es vor dem finalen Tag bei der Transalp selten. Tagesdritte wurden Uwe Hochenwarter und Gregory Brenes (Wilier Force 7C 2) mit 1:18 Minuten Rückstand.
«Eigentlich hatten wir alles unter Kontrolle», sagt Jochen Käß. Eigentlich. Bis etwa zur Hälfte der Distanz stimmte das. Doch dann brach an Markus Kaufmanns Bike die Steckachse und es schien sich bei den Trägern des Gelben Trikots ein Drama anzubahnen. «Wir waren erst mal geknickt», bekannte Käß. Quasi wie die Steckachse. Doch die beiden dreifachen Transalp-Sieger schafften es «zu improvisieren», wie der 37-Jährige erklärte.
Wie viel Zeit tatsächlich verloren ging, ließ sich kaum festhalten. Vielleicht hatte die Gesamtführung virtuell sogar gewechselt. Nach knapp drei Stunden wurden jedenfalls 1:27 Minuten Rückstand auf Stiebjahn und Huber gemeldet, die mit Hochenwarter und Brenes vorne lagen. Kaufmann und Käß bewiesen Moral, kämpften und kamen dem Führungsduo immer näher, das irgendwann Brenes und Hochenwarter abschütteln konnte. Am Ende lagen 50 Sekunden zwischen den beiden Paarungen und das Gelbe Trikot war gerettet. Das fühlte sich für die beiden Centurion-Vaude-Piloten fast wie ein Etappensieg an.
«Wir wussten nicht wie weit wir vorne lagen», sagte Stiebjahn. «Wir sind unser Ding weitergefahren und haben wieder 50 Sekunden abgeknabbert. Morgen geht's weiter.»
Mit 1:07 Differenz zwischen Centurion-Vaude und Bulls geht es auf die Schlussetappe. Auf den 60,41 Kilometern zwischen Valle del Chiese und Arco geht es noch mal über zwei lange Anstiege und am Ende über 20 Kilometer fast durchgängig bergab. Da scheint im Kampf um den Sieg alles offen.
Damen: Auch für Dohrn/Schneider die Nummer fünf
Bei den Damen lässt sich das nicht behaupten. Auch hier feierte eine Paarung am sechsten Tag den fünften Etappensieg, doch Stefanie Dohrn und Janine Schneider (Nauders Canyon/Cube) sind eine Klasse für sich. Die beiden Deutschen ließen die Italienerinnen Lorenza Menapace und Jessica Pellizzaro auf dem Weg nach Valle del Chiese wieder deutlich zurück und gewannen mit 22:29 Minuten Vorsprung.
Es haben sich jetzt schon 1:24:09 Stunden Vorsprung angesammelt und wenn nichts Außergewöhnliches mehr passiert, werden Dohrn und Schneider am Samstag in Arco den Gesamtsieg feiern. Die Dritten Veronica Di Fant/Angelica Tonelli (Ledro Team) liegen bereits 3:58:24 Stunden zurück.