Auf der Abfahrt vom höchsten Punkt der Strecke führt der Kurs über eine Felspassage, die mit einem Drop endet. Zwischen den beiden letzten Fels-Teilen ist eine kleine Lücke, die mit einem Windstoß von der Seite gefährlich wird. Moritz Milatz erwischte eine Böe direkt vor dem Sprung. So verrutschte er in derLinie und flog über den Felsen hinunter.

«Da hast du die Strecke voll im Griff und dann so was», ärgerte sich Milatz. Neben Schürfwunden prellte er sich an der rechten Seite auch die Rippen. «Das ist echt gefährlich, weil du es überhaupt nicht kontrollieren kannst.» Schmerzen habe Milatz zurzeit jedoch keine.

Irina Kalentieva erwischte es direkt im Sprung. BDR-Technik-Coach René Schmidt war Beobachter. «Sie wurde direkt in der Luft erwischt, die Räder hat es hochgezogen und sie ist fürchterlich gestürzt», berichtet Schmidt. Die Russin selbst war auch verärgert. «Ich hatte keine Chance und dabei noch viel Glück gehabt. Aber das Knie hat etwas abgekommen», deutete sie Kopf schüttelnd auf ihr rechtes Bein, an dem die Blessuren nicht zu übersehen waren. Auch ihr linkes Handgelenk wurde in Mitleidenschaft gezogen.

Bei der Polin Katarzyna Solus-Miskovic waren die Folgen allerdings drastischer. Die 28-Jährige brach sich das Schlüsselbein und fällt deshalb für das Rennen aus. Das twitterte ihre Landsfrau Maja Wloszczowska am Donnerstagabend.

Am Donnerstag-Nachmittag wurde den Verantwortlichen der UCI das Problem bekannt. Ob sich die Gefahr mit Hilfe eines Windfangs reduzieren lässt, blieb aber vorerst offen. Das offene Gelände im Deodoro Bike Park bietet zwar einen tollen Überblick übers Geschehen, dem Wind aber gleichzeitig eine ungebremste Angriffsfläche. Das Rennen der Frauen startet morgen gegen 17:30 Uhr (MEZ), die Männer starten am Sonntag zur selben Zeit.