Das Rennen der Elite Männer wurde von Beginn an von den beiden Rennfahrern vom Team BKCP-Powerplus geprägt, die mit über zweieinalb Minuten Vorsprung auf den Drittplatzierten den Zielstrich überquerten. Das Duo setzte sich direkt am Start an die Spitze und baute schnell einen komfortablen Vorsprung auf den Rest der Teilnehmer aus. Walsleben griff schließlich in der vorletzten Runde an und fuhr dem Ziel als ungefährdeter Erster mit zehn Sekunden Vorsprung auf Meisen entgegen.

«Eigentlich war das heute eher ein Kurs für Marcel», meinte Walsleben. «Ich passe mehr auf, dass ich auf dem Rad bleibe, Marcel fährt mit mehr Risiko», beschrieb der jetzt vierfache Deutsche Meister der Elite warum er weniger Fehler im Rennen machte, was ausschlaggebend für seinen Sieg war. Nachdem er im vergangenen Jahr ausgerechnet in seiner Heimstadt Kleinmachnow den Titel an Christoph Pfingsten hatte abgeben müssen, ist Walsleben nun wieder ganz oben. Nach einer Saison mit Höhen und Tiefen. Zuletzt aber lief es wieder besser, «vor allem aber waren die Ergebnisse konstanter», so Walsleben, der jetzt seinen dritten Top-Ten-Rang bei einer Weltmeisterschaft anstrebt.

Marcel Meisen, im vergangenen Jahr Dritter, wusste kurz nach dem Rennen noch nicht, wie er die Silbermedaille einordnen soll. «Bei dem Niveau in Deutschland zählt nur der Titel», machte der Stolberger nach einer für ihn bisher bärenstarken Saison deutlich. «Ich hätte es heute noch spannend machen können, habe aber zwei Fehler gemacht. Die waren entscheidend.»

Dahinter wurde unterdessen der Kampf um Platz drei spannend, den vor allem Pfingsten und Ole Quast vom Stevens Racing Team unter sich ausmachten, Pfingsten kam aber mit der Strecke besser zurecht und konnte sich gegen Ende von Quast absetzen. Quast hatte letztendlich noch Defekt-Pech und musste den vierten Platz Jan Büchmann vom Nannook Cycling Team überlassen.

Pfingsten zeigte sich mit dem Ausgang seines Rennens aber nicht zufrieden. Der Stahnsdorfer war gleich in der ersten Runde gestürzt und hatte da schon viel Zeit verloren auf die beiden Führenden verloren. «Dann hat sich auch noch die Kette verklemmt, was mich 30 Sekunden kostete», so Pfingsten. Zeit, die nicht mehr aufzuholen war. «Eine Medaille zu gewinnen, ist immer schön. Wenn man aber weiß, dass man ganz vorn mitfahren kann, ist das schon enttäuschend», so Pfingsten.

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