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Der ehemalige Radrennfahrer Jan Ullrich muss sich wohl weiter mit Gerichten auseinander setzen.
25.03.2010 18:29
UCI will Fall Ullrich nicht ruhen lassen

Kopenhagen (dpa) - Die Doping-Affäre Fuentes ist für den vor drei Jahren zurückgetretenen Jan Ullrich noch nicht ausgestanden.

Der Radsport-Weltverband UCI hat vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS Einspruch gegen die von der Disziplinarkammer des Schweizer Olympischen Komitees (Swiss Olympic) verfügte Verfahrenseinstellung gegen den Tour-de-France-Sieger von 1997 eingelegt. Das bestätigte UCI-Sprecher Enrico Carpani in Kopenhagen, wo zur Zeit die Bahn-Weltmeisterschaft stattfindet.

«Die UCI ist nicht einverstanden mit der Entscheidung von Swiss Cycling, das Verfahren einzustellen. Wir erwarten ein Urteil ­ so oder so. Mehr können wir dazu nicht sagen. Das Verfahren liegt jetzt in den Händen des CAS», sagte UCI-Sprecher Enrico Carpani der Deutschen Presse-Agentur dpa. Der Dachverband wollte nicht präzisieren, ob sich der Einspruch nur auf die angeblich nicht mehr vorhandene Zuständigkeit von Swiss Cycling bezieht.

Die Disziplinarkammer hatte die Einstellung des Dopingverfahrens Mitte Februar mit Ullrichs bereits im Jahr 2006 vollzogenem Austritt aus dem Schweizer Radsport-Verband begründet. Deshalb sei der gebürtige Rostocker, der weiter in Scherzingen in der Schweiz lebt, nicht mehr im Zuständigkeitsbereich der Eidgenossen.

Auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat die Akte Ullrich noch nicht endgültig geschlossen. «Momentan können wir nichts machen. Der Fall liegt auf Eis», hatte Denis Oswald, Vorsitzender der IOC-Disziplinarkommission, im Februar vor dem Start der Winterspiele in Vancouver erklärt. Die Disziplinarkommission hatte die Akten der Bonner Staatsanwaltschaft, den Untersuchungsbericht der Freiburger Uniklinik und die wenigen freigegebenen Unterlagen zum spanischen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes lange studiert. Für Forderungen nach Rückgabe der Gold- und Silbermedaille von Sydney hatte die Aktenlage vorerst nicht gereicht.

Weiter anhängig ist auch der Prozess vor dem Hamburger Landgericht, wo Ullrich gegen den Molekularbiologen Werner Franke wegen angeblicher Falschaussage des Wissenschaftlers klagt.


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