Madrid (dpa) - Vergeltung für Valverde? Bei der diesjährigen Murcia-Rundfahrt der Radprofis ist dem spanischen Veranstalter vorgehalten worden, mit Absicht keine Italiener zugelassen zu haben.
Der Grund soll Vergeltung für die Dopingsperre des Spaniers Alejandro Valverde in Italien sein. Der Präsident des Weltradsportverbandes UCI, Pat McQuaid, sprach nach Presseberichten vom Mittwoch von einer «Schande» und forderte von den Verantwortlichen eine Entschuldigung.
Der Veranstalter Francisco Guzmán hatte vor einem Monat gesagt, statt zweitklassige italienische Teams zu dem Rennen zuzulassen, wolle er lieber den Spaniern eine Chance geben. Mit Verweis auf die Dopingsperre seines spanischen Landsmanns durch das Nationale Olympische Komitee Italiens (CONI) fügte er hinzu: «Außerdem nach der Schweinerei, die die Italiener sich mit Valverde erlaubt hatten...»
Guzmán wies am Mittwoch den Vorwurf zurück, italienische Teams von der Murcia-Rundfahrt grundsätzlich ausgeschlossen zu haben. Man habe seine Worte missverstanden, betonte er. Die Spitzenteams aus Italien seien durchaus willkommen gewesen, hätten aber von sich aus kein Interesse an einer Teilnahme gehabt. Andere Mannschaften aus Italien hätten nicht das geforderte Leistungsniveau aufgewiesen.
Die Sperre für Valverde, dem eine angebliche Verwicklung in den Skandal um den spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes zur Last gelegt wird, ist international nicht anerkannt und gilt nur für Italien. Bei dem bis Sonntag dauernden Etappen-Rennen in Valverdes Heimatregion im Südosten Spaniens sollte der siebenmalige Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong sein Europa-Debüt in dieser Saison geben.