Nürnberg (rad-net) - Noch ohne neue Verträge aber mit positiven Rückmeldungen aus der Wirtschaft wird die Equipe Nürnberger in der kommenden Woche beim Radsport-Weltverband UCI ihre Unterlagen für die Saison 2010 einreichen. Das bestätigte Team-Manager Alexander Oppelt gegenüber «rad-net». Die Mannschaft, steht nach dem Ausstieg des fränkischen Jacht-Unternehmens «Skyter», das als Nachfolger für die Nürnberger Versicherung einsteigen wollte, allerdings bisher noch ohne neuen Sponsor da. Man sei aber in guten Gesprächen, so Oppelt. Aktuelle Kandidaten als Partner des Frauenteams sind ein Firmen-Konsortium aus Norddeutschland, das bereits in diesem Jahr einsteigen könnte, und eine IT-Firma, die Interesse für 2011 bekundet habe.
«Wir hoffen natürlich, dass wir kurzfristig einen Vertrag schließen können», so Oppelt. «Aber so lange noch nichts dingfest ist, versuchen wir, auch bei anderen Firmen Interesse zu wecken und Türen aufzustoßen. Wir sind vorsichtig geworden.» Das Sportprogramm der Mannschaft könnte allerdings sogar mit dem Engagement der bisherigen Partner abgedeckt werden. «Momentan scheint das zu klappen. So können wir auch die Anmeldung bei der UCI machen. Aber die Fahrerinnen fahren dem entsprechend erstmal ohne Geld, um überhaupt starten zu können», erklärt Oppelt. Den entstehenden Schaden werde man bei «Skyter» einklagen.
«Erst einmal versuchen wir das, was uns möglich ist: Den sportlichen Part. Mehr geht eben nicht. Dass dann alle ihre Vergütung bekommen, ist natürlich nur möglich, wenn eine Klage gegen Skyter die Ansprüche abdecken kann. Oder eben ein neuer Partner», so Oppelt.
Die ersten zwei der 14 bisherige Nürnberger-Fahrerinnen werden allerdings künftig ein anderes Trikot tragen. Charlotte Becker und Stephanie Pohl haben das Team bereits verlassen. Pohl wird in diesem Jahr für das Koga-Miyata-Cycling-Team fahren. «Ich musste wegen meiner im vergangenen Jahr geborenen Tochter und des Verbleibs in der Bundeswehr eine Entscheidung treffen», so Pohl gegenüber «rad-net». Becker will sich zu ihrem neuen Team in den kommenden Tagen äußern.
Auch weiterhin sind die Fahrerinnen von ihren Verträgen freigestellt, um sich auch anderweitig umschauen zu können. «Aber ansonsten sind noch alle an Bord und stehen parat, insbesondere Trixi Worrack», sagt Oppelt. Einige Frauen stehen allerdings mit ihren Nationalmannschaften in Kontakt, um zusätzlich zum reduzierten Programm der Equipe Nürnberger auf Renneinsätze zu kommen. «Deutsche Fahrerinnen werden zum Beispiel die Katar-Rundfahrt mit dem BDR bestreiten», so Oppelt. Die Equipe Nürnberger wird nicht nach Katar reisen. «Es wird ja schon allein schwierig, dass bis Februar die Trikots fertig werden. Daher sind wir froh, dass wir das Feedback von den nationalen Verbänden haben, dass sie die Mannschaft unterstützen.»
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