Madrid (dpa) - Die spanische Polizei hat eine Reihe von SMS-Botschaften abgeschöpft, die den Radsport-Arzt Jesús Losa unter Doping-Verdacht stellen und ein illegales Versorgungssystem offenlegen.
Darüber berichtete die «Süddeutsche Zeitung», die sich auf zurückliegende Doping-Enthüllungen der spanischen Zeitschrift «interviú» berief. Losa war beim spanischen Profi-Radteam Euskaltel tätig. Er wurde entlassen, nachdem ihn der schottische Ex-Weltmeister David Millar beschuldigt hatte, Epo verabreicht zu haben.
Der umstrittene Mediziner betreute unter anderem zwei der prominentesten Epo-Dopingsünder der jüngeren Vergangenheit: die spanischen Profis Moisés Dueñas und Maribel Moreno. Beide flogen 2008 auf - Dueñas bei der Tour de France, Moreno lieferte den ersten Dopingfall der Olympischen Spiele von Peking. Die letzte Epo-Spritze soll sich Moreno noch auf dem Flughafen gesetzt haben, unmittelbar vor der Abreise nach China. Trotz der belastenden Indizien ist Losa von Justiz und Sportverband bisher unbehelligt geblieben.