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Sabine Spitz auf dem Weg zum Olympiasieg in Peking. Foto: dpa
05.11.2008 11:34
Olympiasiegerin Spitz kritisiert Funktionäre und fordert lebenslange Sperren

Berlin (rad-net) - Mountainbike-Olympiasiegerin Sabine Spitz hat in einem in einem Interview mit der «Sport-Bild» die Spitzen des Radsport-Weltverbandes und des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) kritisiert. Gleichzeitig berichtete sie von einem Epo-Angebot durch einen unabhängigen Sportmediziner. «Mir wurde von einem Sportarzt indirekt Epo oder anderes Doping angeboten. Er sagte mir, wenn ich was machen wolle, wisse ich, an wen ich mich wenden könne. Ich war perplex und habe das nie in Betracht gezogen. Lieber fahre ich hinterher», so die Goldmedaillengewinnerin von Peking zu der Situation aus dem Jahr 2003. Es habe sich dabei jedoch nicht um einen BDR-Arzt gehandelt, teilte Spitz mit. Die 36-Jährige ist derzeit in einem Trainingslager auf Zypern

«Ich habe nur deutlich machen wollen, dass die Entscheidung, ob ein Sportler zu unerlaubten Mitteln greift, immer beim Athleten selber liegt», sagte Spitz gegenüber Martin Wolf, dem Generalsekretär des BDR. Angezeigt habe sie den unabhängigen Sportmediziner jedoch nichts, da nichts zu belegen sei. Kurz nach dem fünf Jahre zurück liegenden Vorfall wurde Spitz Weltmeisterin. «Das hat mir gezeigt: Es geht auch sauber», so die Geländespezialistin gegenüber «Sport-Bild».

Für dopende Sportler forderte sie gleichzeitig härtere Strafen. «Man muss die Hemmschwelle größer machen. Wer vorsätzlich dopt, sollte lebenslang gesperrt werden und nicht nur zwei Jahre. Doping ist für mich Betrug und ein Straftatbestand. Wenn Gefängnis droht, überlegt sich derjenige zweimal, ob er illegale Mittel nimmt», so Spitz.

Sabine Spitz, die sich immer deutlich gegen Doping positioniert hat, drückte in diesem Zusammenhang Unverständnis aus, warum den populären Straßen-Profis Lance Armstrong und Ivan Basso der «Rote Teppich» ausgerollt würde. «Es gibt Tests, die Lance Armstrong den Gebrauch von Epo bei der Tour 1999 nachweisen», erinnerte sie in Richtung des Radsport-Weltverbandes UCI: «Da sind zu viele Altlasten in Amt und Würden», so Spitz.

Vom nationalen Verband forderte die Mountainbikerin mehr Einsatz. «Der BDR wirkt auf mich wie in müder Koloss. Er müsste viel engagierter zu Werke gehen. Vielleicht hat es Herr Scharping jetzt verstanden und es passiert mehr als nur Sonntagsreden», so die Sportlerin aus Murg-Niederhof, die sich von den Straßenprofis in dem Interview deutlich distanzierte: «Ich habe mit den dämlichen Straßenprofis nichts zu tun.» Auch für den Mountainbikesport könne sie jedoch ihre Hand nichts ins Feuer legen. Man könnte sauber Erfolg haben, aber es gebe auch schwarze Schafe.

Sabine Spitz


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