Berlin (dpa) - Zwei Wochen nach seinem Ausstieg beim Giro d'Italia mit einer fiebrigen Erkältung ist Andreas Klöden wieder fit. Der Wahlschweizer, im April Gewinner der Tour de Romandie in der Westschweiz, ist bei der 72. Tour de Suisse Kapitän des Astana-Teams.
Die erstklassig besetzte Rundfahrt in der Schweiz, die am 22. Juni nach 1411 Kilometern in Bern endet, bildet in jedem Jahr die Generalprobe zur Tour de France. Das gilt allerdings nicht für Astana und Klöden, der in der Schweiz den Gesamtsieg anpeilt: Bekanntlich ist das kasachische Team wegen seiner Doping-Vergangenheit vom Saisonhöhepunkt in Frankreich ab 5. Juli ausgeschlossen.
«Andreas hat seine fiebrige Angina überwunden und hat schon seit einiger Zeit trainieren können. Ich glaube, er ist imstande, die Tour de Suisse zu gewinnen. Aber er und wir wissen natürlich nicht, wo er mit seiner Form jetzt genau steht», sagte am Freitag Astana-Sprecher Philippe Maertens.
Auch andere deutsche Spitzenfahrer gehen am Samstag in Langnau an den Tour-de-Suisse-Start: Das Bremer Milram-Team wird von Erik Zabel (Unna) und dem Bayern-Rundfahrt-Sieger Christian Knees (Euskirchen) angeführt. Gerolsteiner will mit Stefan Schumacher (Nürtingen), Markus Fothen (Karst) und Sprinter Robert Förster (Markkleeberg) auftrumpfen. Auch Gerald Ciolek (Pulheim/Team High Road) und Olaf Pollack (Cottbus/Team Volksbank), beide in Bayern erfolgreich, haben gute Aussichten auf einen Etappensieg. Der Berliner Jens Voigt, Tagessieger beim Giro, will sich ebenfalls den letzten Schliff für Frankreich holen.
Auf dem Weg zum angestrebten Gesamtsieg, der ihm in Italien verwehrt blieb, trifft der 32-jährige Klöden auf starke Konkurrenz: Die Italiener Damiano Cunego, der für die Tour de France auf den Giro verzichtete, und der Giro-Zweite Riccardo Ricco, die Luxemburger Kim Kirchen, Frank und Andy Schleck, der Niederländer Thomas Dekker, und der Belgier Stijn Devolder haben ebenfalls Ambitionen auf das Goldtrikot.
Der in eine Kokain-Affäre verwickelte belgische Ex-Weltmeister Tom Boonen ist von der Tour de Suisse - ebenso wie von der Frankreich- Rundfahrt - ausgeschlossen worden. Ebenfalls nicht am Start ist Titelverteidiger Vladimir Karpets. Der 27-jährige Russe war beim Giro gestürzt und hatte sich das Handgelenk gebrochen.