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UCI-Chef Pat McQuaid hält in Stuttgart nicht mit seiner Meinung zurück.
27.09.2007 14:35
UCI-Chef: Doping-Diskussion in Deutschland zu heftig

Stuttgart (dpa) - Das Dauerthema Doping und juristische Querelen begleiten die Rad-WM in Stuttgart, doch UCI-Chef Pat McQuaid kann die heftigen Diskussionen in Deutschland nicht nachvollziehen.

«Ich denke, dass sie hier manchmal zu weit gehen. Sie sollten auch versuchen, dem Sport zu helfen, anstatt nur so kritisch und hart mit der Sportart umzugehen», sagte der Präsident des Weltverbandes UCI in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Die Deutschen hätten zwar «den richtigen Blick auf die Null- Toleranz-Politik in Sachen Doping». Sie müssten aber auch verstehen, «dass der Radsport alles tut, was er kann, um den Sport zu säubern».

Trotz der juristischen Auseinandersetzungen um den WM-Start der Spitzenfahrer Paolo Bettini, Danilo di Luca (beide Italien) und Alejandro Valverde (Spanien) hofft McQuaid auf einen Neuanfang im Radsport: «Jeder sollte sich jetzt etwas beruhigen. Hoffentlich können wir in den nächsten Tagen mehr über Radsport reden als die ganze Zeit über Doping.» Jeder Fahrer müsse seiner Verantwortung gerecht werden und verstehen, in welch prekärer Lage sich die Sportart befinde. «Wenn die Fahrer das nicht tun, wird das Chaos weitergehen», fürchtet der 58-jährige Ire.

Im Rechtsstreit mit der WM-Stadt Stuttgart, die Klage gegen einen WM-Start von di Luca und Bettini einreichte, will er keine Kompromisse eingehen: «Wir werden unsere Position verteidigen.» Bettini hat vor dem Straßenrennen die Ehrenerklärung für einen sauberen Sport nicht unterschrieben, was nach Ansicht der Ausrichter-Stadt einen Start des Titelverteidigers ausschließt. «Wir haben eine andere Interpretation», sagte McQuaid. Es handle sich bei der Unterschrift um eine moralische Erklärung, nicht um ein gesetzlich bindendes Dokument. Seine Widersacherin, die WM-Organisationschefin Susanne Eisenmann, erwartet bis Freitag eine Entscheidung des Stuttgarter Landgerichts.

McQuaid appellierte an die deutschen Renn-Veranstalter und Medien, «eher Unterstützung» zu zeigen, als sich vom Radsport zu entfernen. «Kritisch zu sein, ohne dem Sport zu helfen, ist nicht gut.» Da er die enorme Arbeit kenne, die die Teams, die UCI und die Veranstalter leisteten, sei er zuversichtlich, dass der Kampf gegen Doping fruchte. «Ich kenne die neuen Methoden. Es wird immer schwieriger für die Fahrer zu dopen, das Risiko, erwischt zu werden, größer und größer», sagte der UCI-Chef.


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