Rom (dpa) - Der italienische Weltklasse-Radsprinter Alessandro Petacchi hat die gegen ihn erhobenen Dopingverdächtigungen zurückgewiesen. «Ich habe nichts Illegales getan», betonte Erik Zabels Teamkollege beim Milram-Rennstall in der «La Gazzetta dello Sport».
Das Nationale Olympische Komitee Italiens (CONI) leitete nach Aufforderung durch den Internationalen Radsportverband (UCI) Ermittlungen gegen den Italiener ein.
Petacchi droht eine Dopingsperre von zwei Jahren, falls ihm Doping mit dem Asthma-Präparat Salbutamol nachgewiesen werden kann. Da er ein reines Gewissen habe, stehe er der Coni-Antidopingkommission sofort für eine Anhörung zur Verfügung, erklärte der Profi. «Ich will die Tour de France nicht verpassen», sagte Petacchi, der beim Giro fünf Etappen gewann und beim Saisonhöhepunkt ab 7. Juli wieder punkten will.
Bei einer Dopingkontrolle während des Giro d'Italia war bei dem 33-Jährigen am 23. Mai ein überhöhter Wert des Asthma-Präparates festgestellt worden. Petacchi darf das Asthma-Spray anwenden, die Konzentration der Substanz darf bei einer Urin-Kontrolle jedoch nicht 1000 Nanometer pro Milliliter überschreiten. Der bei Petacchi festgestellte Wert lag jedoch bei 1320. «Vielleicht habe ich einmal zu oft gesprüht», erklärte Petacchi den überhöhten Wert. Er habe sich jedoch sicherlich nicht dopen wollen. Salbutamol gilt in hoher Dosierung als leistungssteigernd.
«Alessandro wird auf eine B-Probe verzichten, um die Klärung zu forcieren. Wir vertrauen Alessandro und glauben an das juristische System. Wir hoffen auf eine sensible Antwort der Verantwortlichen. Ich rechne bis spätestens 2. Juli mit einer Entscheidung», sagte Milram-Sprecher Andrea Agostini. Das Milram-Team will die deutschen Mitglieder seines neunköpfigen Tour-de-France-Aufgebotes einen Tag vor der deutschen Meisterschaft in Wiesbaden vorstellen. Hinter Petacchis Einsatz könnte noch ein Fragezeichen stehen.