Los Angeles (dpa) - Die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA soll Floyd Landis animiert haben, Doping-Beweise gegen Lance Armstrong zu liefern.
Das erklärte der positiv getestete Tour-de-France-Sieger des vergangenen Jahres und ehemalige Teamkollege Armstrongs in einer Telefonkonferenz in Los Angeles. Demnach bot die USADA dem 31-Jährigen «die kürzeste Strafe an, die je ein Athlet bekommen hat», falls er Informationen preisgebe, die Armstrong des Dopings überführen würden.
«Dieses Angebot ist so schwachsinnig und sagt alles über die Strafsache aus. Auf so etwas antworte ich nicht einmal», meinte Landis, dessen Anhörung vor der USADA am 15. Mai in Malibu bei Los Angeles beginnt. Der Amerikaner kämpft gegen die Aberkennung seines Tour-Sieges und die drohende Sperre von zwei Jahren.
Wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» berichtet, wollen die Tour-Organisatoren den Namen Landis aus ihrer Siegerliste streichen. «Floyd Landis ist für uns nicht der Sieger der Tour de France 2006», sagte der neue Direktor Christian Prudhomme. Der Name Landis werde auch nicht als Sieger in den Annalen der Tour wie dem «Guide Historique» erscheinen. Diese Entscheidung machte Prudhomme nicht davon abhängig, was die Anhörung vor der USADA bringt und welche Entscheidung der Radsport-Weltverband UCI treffen werde.
Auf Anordnung der USADA waren unlängst sieben Proben, die bei der Tour negativ waren, nachträglich mit exakteren Methoden untersucht und als positiv identifiziert worden. Landis war von 2002 bis 2004 Armstrongs Teamkollege und Edelhelfer beim Rennstall US-Postal, für den der Texaner sieben Mal die Frankreich-Rundfahrt gewonnen hatte. Noch während seiner aktiven Zeit hatte es immer Doping-Gerüchte um Armstrong gegeben, die aber nie bewiesen werden konnten.