Willingen (rad-net) - Auf Sabine Spitz (Murg-Niederhof) ruhen die größten Hoffnungen vor dem
vierten von acht Weltcup-Läufen in der Cross-Country-Disziplin in Willingen. Im
Sauerland finden zum ersten Mal in Deutschland am gleichen Wochenende auch
Weltcup-Läufe in den Disziplinen Down-Hill und Four-Cross statt. Hier haben
Markus Klausmann (Teningen) und Guido Tschugg aus Wangen Chancen auf
Top-Ten-Platzierungen.
„Ich gehe immer ins Rennen um zu gewinnen“, sagt Sabine Spitz auf die
Frage ob sie sich für den Heim-Weltcup in Willingen einen Sieg vorgenommen hat.
Die Bronze-Medaillengewinnerin von Athen hat in den ersten drei
Weltcup-Stationen in der olympischen Cross-Country-Disziplin die Plätze Vier,
Drei und vergangenen Sonntag Zwei belegt. Deshalb muss nicht logischerweise am
Samstag (11 Uhr) die Eins folgen. Aber die Südbadenerin müsste in Willingen
noch besser in Form sein als in Houffalize, weil die Trainingsreize der Straßenrundfahrt
Tour de l’Aude ihre optimale Wirkung jetzt entfalten müssten.
Größtes Hindernis auf dem Weg zu ihrem zweiten Weltcup-Sieg nach 2003 in
Vancouver ist Olympiasiegerin Gunn-Rita Dahle. Die Norwegerin hat zwei von drei
Weltcup-Rennen 2005 gewonnen. „Marie-Helène Premont hat in Spa gezeigt, dass
Gunn-Rita kein Übermensch ist“, sagt Sabine Spitz und zieht ein Stück
Motivation daraus. Das Heimpublikum in Willingen sei „ein zusätzlicher
Kick“, erklärt sie.
Die anderen deutschen Damen werden wohl nicht in den Top Fünf auftauchen aber
die Olympia-Siebte Ivonne Kraft (Gaggenau), Nina Göhl (Freiburg), Adelheid
Morath (Freiburg), Katrin Schwing (Mosbach) und Sandra Klose (Rosenheim) werden
für ein gutes Mannschaftsergebnis für den Bund Deutscher Radfahrer sorgen.
Die deutschen Männer (Sa, 14 Uhr) leben von der Hoffnung, dass Lado und
Manuel Fumic (beide Kirchheim/T.) endlich ein Rennen unbeschadet durchbringen.
U23-Weltmeister Manuel Fumic absolvierte in diesem Jahr erst ein einziges Rennen
ohne einen Defekt.
„Die Beine sind gut und ich will endlich einmal ein Ergebnis mit dem ich
zufrieden sein kann“, sagt er. Mit einem Platz unter den besten Acht wäres er
das.
Lado Fumic, der unter den besten Fünf der Welt mitmischen kann, macht sich
wegen der Form „keine Sorgen“. Die sei gut genug um in der Weltspitze mit zu
mischen. Mit einem Grinsen im Gesicht sagt er: „Wir werden Radau machen.“
Sollte es allerdings regnen, werden die Chancen schon wieder kleiner. Die
Fumic-Brüder gelten nicht als die besten Regenpiloten.
Für die anderen deutschen Herren geht es in erster Linie um einen Platz unter
den besten 20 und damit das Erreichen der formalen Qualifikations-Norm für die
Weltmeisterschaft im September in Livigno, Italien.
Als Favoriten werden Olympiasieger Julien Absalon (Frankreich), der vergangene
Woche Magenprobleme hatte, der Schweizer Christoph Sauser, Houffalize-Sieger
Marco Bui und der Belgier Roel Paulissen gehandelt.
In der Four-Cross-Disziplin (Sa, 19 Uhr), einem spektakulären
Ausscheidungsfahren auf einem künstlich angelegten Kurs, ähnlich dem
Bordercross im Snowboard, geht der Allgäuer Guido Tschugg aus deutscher Sicht
mit den größten Aussichten ins Rennen. Der Weltcup-Gesamt-Dritte des
vergangenen war beim ersten Lauf in Vigo, Spanien allerdings ohne Zähler
geblieben. Mit Sascha Meyenbourg (München) gibt es noch einen weiteren
deutschen Protagonisten, der zumindest ins Viertelfinale, also unter die letzten
16 Fahrer kommen kann.
Markus Klausmann wird auch den Four-Cross bestreiten, doch sein
Hauptaugenmerk gilt dem Down-Hill-Rennen am Sonntag (14 Uhr) . „Ich möchte
mich in Willingen gut präsentieren“, sagt der zehnfache Deutsche Meister, der
zum Auftakt in Vigo 13. war.
Frank Schneider (Hohenwarte), der Platz 16 belegte, hofft das Ergebnis zu
wiederholen.
Zeitplan:
Cross Country:
Samstag, 4.6.2005
11 Uhr Cross-Country Frauen
14 Uhr Cross-Country Herren
Samstag, 4.6.
19 Uhr Four-Cross
Sonntag, 5.6.2005
14 Uhr Down-Hill