Lausanne (dpa) - Zeitfahr-Olympiasieger Tyler Hamilton kann seine Goldmedaille von Athen behalten. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) stellte die Doping-Ermittlungen im Fall des 33 Jahre alten Amerikaners ein.
Wie das IOC in Lausanne zur Begründung mitteilte, habe das Ergebnis der B-Probe das Resultat der positiven A-Probe nicht bestätigen können. Gegen Hamilton werden keine Sanktionen verhängt. Zuvor hatten zwei verschiedene Laborresultate der Gegenprobe für Verwirrung gesorgt; Hamilton hatte immer seine Unschuld beteuert.
Wie das IOC in einer Pressemitteilung erklärte, muss die vorgenommene B-Probe als ergebnislos betrachtet werden, da nicht genug rote Blutkörperchen für die Analyse vorhanden waren. Die ergebnislose Gegenprobe stelle die Sorgfalt beim Labortest der A-Probe am 19. August in Athen aber keinesfalls in Frage. Radprofi Hamilton hatte am am 18. August Gold im Zeitfahren erkämpft.
Vor der IOC-Entscheidung hatten zwei unterschiedliche B-Proben-Ergebnisse zunächst für Verwirrung gesorgt. Hamiltons Arbeitgeber Phonak hatte von einer «negativen» B-Probe gesprochen. Eine Gegenanalyse der bei der Spanien-Rundfahrt (8. Etappe am 11. September) bestätigte jedoch das positive Resultat der A-Probe und damit den Verdacht auf Blutdoping.
Die Phonak-Verantwortlichen kündigten zugleich die Bildung eines Gremiums von Wissenschaftlern an, das sich mit dem neu entwickelten Blutdoping-Nachweisverfahren intensiv befassen soll. Das Ziel lautet, weitere Klarheit über die von Australiern entwickelte Test-Methode zu schaffen.
In einer weiteren Erklärung beteuerte Hamilton, unschuldig zu sein. Der 33-Jährige bezog sich dabei jedoch ausdrücklich auf das olympische Zeitfahren («Diese Goldmedaille lasse ich mir nicht nehmen»), nicht auf die Vuelta. Trotz seiner Suspendierung bleibt Hamilton im Tagesgeschäft mit Phonak verbunden und versicherte, das firmeneigene Wissenschaftler-Gremium unterstützen.