Gent (rad-net) - Remco Evenepoel hat bei der Verleihung des Awards «Flandrien of the Year» über seine Saisonplanung für 2025 gesprochen. Sein Ziel für 2025 sei, «einfach eine Grand Tour zu gewinnen» - und kommendes Jahr plant er womöglich mit zwei Starts bei den dreiwöchigen Landesrundfahrten.
«Letztes Jahr war die Giro-Tour-Kombination nicht möglich, wenn man für Olympia in Topform sein wollte. Jetzt können wir darüber nachdenken, aber wir werden erstmal abwarten, wie die Strecke ist», sagte der Belgier. «Wenn ich den Giro fahre, werde ich keine Ardennen-Klassiker wie La Flèche Wallonne oder Amstel Gold Race fahren. Ich werde Lüttich-Bastogne-Lüttich nie auslassen, wenn ich gesund bin. [Paris-Roubaix] war eine Idee. Aber das war, bevor ich die Tour gesehen. Die Flandern-Rundfahrt werde ich nächste Saison nicht fahren. Mailand-San Remo ist immer noch eine Option, je nachdem, ob man sich für Tirreno-Adriatico oder Paris-Nizza entscheidet. Über konkrete Programme haben wir eigentlich noch nicht gesprochen. Wir haben über Ideen und Ziele gesprochen», sprach Evenepoel über seinen möglichen Saisonverlauf im Frühjahr.
Evenepoel erklärte, er wolle «wieder das Gefühl haben, eine Grand Tour zu gewinnen», nachdem er 2022 bei der Vuelta a España seinen ersten Sieg errungen hatte. Er sagte, der dritte Platz bei der Tour 2024 habe ihn motiviert, einen weiteren Sieg holen zu wollen. «Das wird der Fokus sein», so der Soudal-Quick Step-Profi. «Letzte Saison habe ich die Zeitfahren dominiert. Ich habe auch gemerkt, dass ich zu den besseren Kletterern gehöre, aber es gibt zwei, die noch besser sind. Tadej Pogačar und Jonas Vingegaard sind meine neuen Bezugspunkte. Jeder weiß, dass meine verbleibenden Ziele darin bestehen, den Giro und die Tour zu gewinnen, also möchte ich voll darauf setzen.»
Der 24-Jährige sprach davon, den Abstand zu seinen beiden Rivalen in der nächsten Saison zu verringern, nachdem er im Juli dieses Jahres neun Minuten hinter Pogačar und drei Minuten hinter Vingegaard die Frankreich-Rundfahrt beendet hatte. Er scherzte: «Hoffen wir, dass Pogačar keine Fortschritte macht», bevor er anmerkte, dass ein realistisches Ziel darin bestünde, den Rückstand auf fünf Minuten zu verringern.
Evenepoel sagte, ein weiteres Ziel werde sein, «es an Tagen zu wagen, an denen ich mich wirklich gut fühle». Er hob die 17. Etappe der Tour 2024 – die Bergetappe nach Superdévoluy, wo er zehn Sekunden auf Pogačar und zwölf auf Vingegaard gewann – als Beispiel für einen Tag hervor, an dem er mehr hätte erreichen können. «Vom Gefühl her war es mein bester Tag im Jahr 2024, sogar besser als bei den Olympischen Spielen. Ich war wirklich gut, aber ich hatte Angst, etwas zu unternehmen. Drei Kilometer vor dem Ziel bin ich den Jungs davongefahren und das war eine neue Situation. Ich habe gesehen, dass sie nicht reagiert haben und dachte: ‚Was ist das?‘» Daraufhin habe er nicht gewusst, ob weiterfahren oder Kräfte sparen sollte. «An diesem Tag hätte ich mehr erreichen können. Wenn ich nächstes Jahr in diese Situation komme, weiß ich, dass ich alles geben muss.»
Um seinen Traum von einem weiteren Sieg bei einer der drei großen Landesrundfahrten zu verwirklichen, will Evenepoel es mit dem 2024 scheinbar fast unschlagbaren Pogačar aufnehmen und sich nicht vor ihm verstecken. «Ich werde mein Programm nicht an das von Tadej anpassen. Ich fahre eigentlich sehr gerne gegen Pogačar. Abgesehen davon, dass er ein großartiger Champion ist, ist er auch einfach ein guter Kerl», so Evenepoel, der weiter sagte: «Ich denke, es ist eine Ehre, gegen ihn anzutreten und mit ihm Rennen fahren zu können. Ich sehe es als Herausforderung, zu versuchen, ihn zu schlagen. Ich habe bereits Rennen gewonnen, bei denen er am Start war. Ich hoffe, dass es so etwas auch in der nächsten Saison wieder ab und zu geben wird.»
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