Lausanne (rad-net) - Die Exekutive der World Anti-Doping Agency (WADA) hat 
der Forderung des independent Compliance Review Committee (CRC) stattgegeben, 
russische Athleten für weitere vier Jahre von den großen Sportevents der Welt 
auszuschließen. Dies entschied das Komitee bei seiner heutigen Sitzung in 
Lausanne.
Die Diskussion um eine Verlängerung des Ausschlusses um weitere vier Jahre 
war aufgekommen, nachdem die WADA mithilfe forensischer Experten, Manipulationen 
der Labordaten festgestellt hatte, die Russland zur Aufklärung des 
Dopingskandals übersendet hatte. Die WADA hatte diese Daten angefordert, um die 
Glaubwürdigkeit des Whistleblowers Grigory Rodchenkov zu überprüfen, der auf 
eine Fälschung der Daten aufmerksam gemacht hatte. 
Nach den Olympischen Winterspielen 2014 in Sochi, bei denen die Dopingtests 
der russischen Athleten im großen Stil manipuliert wurden, flog 2016 der Betrug 
ums systematische Doping und Verfälschen der Testergebnisse russischer Sportler 
auf. Die Folge war der Ausschluss Russlands von den Olympischen Spielen 2016 in 
Rio de Janeiro. Bei den Winterspielen 2018 durften einige russische Sportler, 
die nachweislich nicht gedopt hatten unter neutraler Flagge an den Spielen 
teilnehmen.
Im Voraus der heutigen Konferenz in Lausanne, hatten sich bereits neun der 17 
Teilnehmer des Komitees von Athleten dafür ausgesprochen die Teilnahme Russlands 
an den Olympischen und Paralympischen Spielen zu verbieten. Diesen Statements 
ist die WADA nun nachgekommen. Russische Athleten dürfen nächstes Jahr nur unter 
neutraler Flagge an den Olympischen Spielen in Tokio teilnehmen, wenn sie 
nachweislich nicht gedopt haben und Russland ist von der Bewerbung als Gastgeber 
eines großen Sportevents für die nächsten vier Jahre ausgeschlossen. Außerdem 
werden jegliche russische Delegierte aus den Komitees der 
Weltsportorganisationen ausgeschlossen.
Die deutsche Nationale Anti Doping Agentur (NADA) fordert nun in einer 
Pressemitteilung Akzeptanz und eine zügige Umsetzung der WADA-Entscheidung. «Die 
Verantwortlichen im russischen Sport und bei der russischen Anti-Doping Agentur 
(RUSADA) hatten viele Chancen, Fehlverhalten einzugestehen und dieses im Sinne 
des fairen Sports zu korrigieren. Die nun vorliegende eindeutige Beweislage 
zeigt, dass stattdessen weiterhin manipuliert wurde. Wir fordern daher alle 
beteiligten Parteien auf, dazu gehören nicht nur die RUSADA, sondern auch das 
Internationale Olympische Komitee, das Paralympische Komitee und die 
Internationalen Verbände, die Entscheidung der WADA anzuerkennen und ohne 
weiteren Verzug umzusetzen», sagte Dr. Andrea Gotzmann, Vorstandsvorsitzende der 
NADA.