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08.11.2019 11:07
Cross-EM: Ist Van der Poel zu schlagen?

Silvelle (rad-net) - Am kommenden Sonntag, den 10. November, finden in Silvelle in Italien die Europameisterschaften im Cyclo-Cross statt. Die Titel werden in sechs Klassen vergeben: Männer und Frauen Elite, Männer und Frauen U23, Junioren und Juniorinnen.

Bei den Männern gibt es natürlich einen ganz klaren Favoriten: Titelverteidiger Mathieu van der Poel. Er zeigte seinen Rivalen sofort, wer der Chef ist, als er am vergangenen Wochenende beim vierten Lauf der Superprestigeserie in Ruddervoorde (Belgien) seinen Einstieg im Gelände gewann. Dort schlug er die Belgier Laurens Sweeck und Toon Aerts.

Im vergangenen Jahr siegte Van der Poel mit 14 Sekunden Vorsprung vor Wout van Aert. Doch Van Aert erholt sich noch immer von seinen schweren Verletzungen, die er sich bei seinem Sturz im Zeitfahren der Tour de France zugezogen hatte. Es ist also an seinen Landsmännern Eli Iserbyt, Michael Vanthourenhout, Sweeck oder Aerts, den Niederländer zu bezwingen. Iserbyt war bislang der Dominator der Saison - er gewann allein schon mal alle drei bisherigen Weltcupläufe - und hat durchaus auch Chancen auf den Titel. Als großer Medaillenkandidat gilt auch der Brite Tom Pidcock, der mit seinen 20 Jahren bereits freiwillig in der Elite-Klasse startet.

Somit ist der Ausgang bei den U23-Fahrern ziemlich offen. Angeführt wird das Feld des dritten der U23-WM und -EM 2018/2019, Antoine Benoist aus Frankreich. Den Titel ihm streitig machen wollen unter anderem Tomas Kopecky (Tschechien), Thomas Mein, Ben Turner, Ben Tulett (alle Großbritannien), Timo Kielich, Niels Vandeputte (beide Belgien), Ryan Kamp, Pim Ronhaar (beide Niederlande) und Loris Rouiller (Schweiz).

Sowohl bei den Frauen Elite als auch in der U23 gab es im vergangenen Jahr niederländische Dreifacherfolge. In der Elite siegte Annemarie Worst vor Marianne Vos und Denise Betsema und sie wird die einzige von diesem Trio sein, die auch in diesem Jahr um den Titel fahren kann. Vos ist noch nicht in die Querfeldein-Saison gestartet, Betsema ist wegen Dopings gesperrt. Sanne Cant fuhr auf Platz vier und später zum dritten Mal Weltmeisterin und ist damit auch eine der Siegkandidatinnen, obwohl sie keinen so guten Start in die Saison hatte. Mit Platz zwei in Ruddervoorde meldete sie sich aber rechtzeitig zurück. Weitere Favoritinnen sind die beiden einheimischen Fahrerinnen Eva Lechner und Alice Maria Arzuffi sowie Maud Kaptheijns und Yara Kastelijn (Niederlande).

In der U23 dürfte der Sieg nur über Ceylin del Carmen Alvarado gehen. Sie ist die Titelverteidigerin und gewann in dieser Saison schon die zwei Superprestige-Rennen in Gieten und Ruddervoorde vor den Elite-Fahrerinnen. Konkurrenz kommt unter anderem mit Inge van der Heijden, der letztjährigen Zweiten, und Manon Bakker aus dem eigenen Lager. Die EM-Dritte von 2018, Fleur Nagengast, konnte aufgrund eine Hüftoperation noch keine Crossrennen in diesem Herbst bestreiten und wird auch bei der EM nicht dabei sein. Anna Kay (Großbritannien), Dritte beim Weltcup in Bern, ist auch eine Medaille zuzutrauen und vielleicht hat Sara Casasola als einheimische Rennfahrerin auch einen guten Tag, um sich eine Medaille zu schnappen.

Bei den Junioren gibt es mit Marco Brenner sogar einen deutschen Mitfavoriten. Der 17-Jährige fuhr in dieser Saison in München und Jesolo (Italien) schon zwei Siege bei Crossrennen ein, hat allerdings keine optimale Startposition und müsste sich erst nach vorne arbeiten. Die Belgier haben mit Lennert Belmans, Jente Michels, Ward Huybs und Thibau Nys gleich mehrere Eisen im Feuer, die alle den Titel holen können. Weiter kann man mit Hugo Kars (Niederlande), Dario Lillo (Schweiz), Matyas Kopecky, Jan Zatloukal (beide Tschechien) und Ugo Ananie (Frankreich) rechnen.

Bei den Juniorinnen ist es schwer, Favoritinnen auszumachen, da der internationale Vergleich fehlt. Beeindruckt hat am vergangenen Wochenende die Französin Olivia Onesti, die in ihrem jungen Alter von 15 Jahren ein Eliterennen in Frankreich gewonnen hat und schon bei weiteren Eliterennen in dieser Saison weit vorne dabei war. Zeitfahr-Europameisterin Shirin van Anrooij (Niederlande) gilt auch als starke Querfeldein-Fahrerin und ihre Landsfrau Puck Pieterse kann man auch eine Medaille zutrauen. Mit den Fahrerinnen aus Belgien und Italien ist auch zu rechnen.

Los geht es am Sonntag um 9 Uhr mit dem Rennen der Juniorinnen. Danach gehen die Junioren (9:50 Uhr) auf die Strecke, gefolgt von den U23 Frauen (11 Uhr) und den U23 Männern (12:20 Uhr). Um 13:50 Uhr starten die Elite Frauen und ab 15:20 Uhr kommt es zum Showdown bei den Elite Männern.


Das BDR-Aufgebot für die Cross-EM

Männer Elite
Manuel Müller

Männer U23
Maximilian Möbis
Tim Lindner
Matteo Oberteicher

Frauen U23
Nina Küderle

Junioren
Marco Brenner
Tim Neffgen
Jasper Levi Pahlke
Luca Harter

Juniorinnen
Clea Seidel

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