Leukerbad (rad-net) - Nach drei Tagen fahren Jochen Käß und Daniel Geismayr vom oberschwäbischen Team Centurion-Vaude beim Mountainbike-Etappenrennen Perskindol Swiss Epic in Gelb. Heute feierten sie ihren zweiten Etappensieg und holten sich das Leaderjersey von den Tages-Dritten Konny Looser/Oliver Zurbrügg (beide Schweiz) zurück.
Auf dem Weg von Grächen nach Leukerbad siegten Käß und Geismayr mit 2:19 Minuten Vorsprung auf Texpa-Simplon mit Christoph Soukup und Michael Stünzi, sowie 4:55 Minuten vor Looser/Zurbrügg. Bei den Damen gewannen Esther Süss und Jennie Stenerhag ihre zweite Etappe in Folge und bauten ihre Führung aus.
«Noch nicht bei hundert Prozent» sei er heute gewesen, erklärte Jochen Käß im Ziel am Mikrofon des Veranstalters. Am Dienstag hatte er mit Magenproblemen zu kämpfen, die ihm und Geismayr das Gelbe Trikot gekostet haben, das sie mit ihrem Prolog-Sieg erobert hatten. «Es war heute halbwegs normal», so Käß.
Auf jeden Fall reichte dieses «halbwegs», um an letzten und längsten Anstieg der 72 Kilometer langen Etappe im Wallis das Tempo zu diktieren.
Looser und Zurbrügg mussten zuerst abreißen lassen. «Wir konnten das Rennen lange kontrollieren, aber am Schluss mussten wir sie ziehen lassen. Schade, dass wir Gelb wieder los sind, aber es ist noch weit bis Zermatt», erklärte Konny Looser.
Daniel Geismayr und Jochen Käß schüttelten etwa zehn Kilometer vor dem Ziel auch noch Soukup/Stünzi ab und holten bis ins Ziel noch fast zweieinhalb Minuten heraus. «Großer Respekt vor Jochen. Wenn man gesehen hat, wie der gestern im Bett gelegen ist und wie er heute schon wieder gefahren ist, alle Achtung. Ich selber hatte gute Beine und habe versucht ihn zu unterstützen, so gut das möglich ist», sagte Geismayr.
2:01 Minuten Vorsprung auf Looser/Zurbrügg nehmen der österreichische WM-Dritte und Jochen Käß, der vergangenen Sonntag Fünfter der Marathon-DM geworden ist, mit in die dritte Etappe, die am Donnerstag mit Start und Ziel in Leukerbad über 44 Kilometern führt. Zum Start fahren die Pedaleure mit der Gondel zur 2313 Meter hoch gelegenen Rinderhütte, so dass es am Ende 1000 Meter mehr Tiefen- als Höhemeter sein werden.
Christoph Soukup und Michael Stünzi weisen 3:07 Minuten Differenz auf und sind damit auch noch voll in Reichweite des Leaderjerseys. «Wir haben am letzten Berg Probleme bekommen, sind aber trotzdem sehr zufrieden», konstatierte Soukup am Mittwoch.
Damen: Süss und Stenerhag am Berg die Stärksten
2:59 Minuten nahmen Esther Süss und Jennie Stenerhag ihren schärfsten Rivalinnen auf dem Weg nach Leukerbad ab. Ariane Lüthi, die am Tag zuvor einen doppelten Plattfuß zu reparieren hatte, mit Partnerin Alice Pirard (Spur-Wallonie) liegen jetzt 16:13 Minuten hinter den beiden Cape-Epic-Siegerinnen von Meerendal-CBS. Sie hatten den Prolog gewonnen.
«Ich wusste, wir müssen möglichst schnell bergauf fahren, dass wir genügend Zeit zum Bergabfahren haben», erklärte Esther Süss. Ihre Partnerin sei einfach bergab nicht ganz so schnell und man wolle kein Risiko eingehen. «Bis jetzt geht es auf, aber morgen wird es schwierig», meinte Süss mit Blick auf die downhill-lastige Episode mit Start an der Rinderhütte.
Zum dritten Mal hintereinander passierten Cornelia Hug/Florence Darbellay (Scott Womens – R'adys) an dritter Position die Ziellinie, diesmal 9:02 Minuten zurück.