Losone (dpa) - Alexander Winokurow vom Team Telekom bleibt nach einer kuriosen Etappe Spitzenreiter bei der Tour de Suisse. Der Radprofi aus Kasachstan hat nach dem vierten Tagesabschnitt weiter sechs Sekunden Vorsprung auf den Italiener Francesco Casagrande. Den Tagessieg holte sich nach 166,5 Kilometern von Visp nach Losone Sandy Casar.
Der Franzose war gemeinsam mit dem Italiener Fillipo Simeoni ausgerissen und sah bei einem teilweise zehnminütigen Vorsprung lange wie der neue Träger des Goldtrikots aus. Auf dem Weg an den Lago Maggiore mussten die Fahrer nach bereits 60 Kilometer den Nufenenpass überqueren, mit 2478 Meter über dem Meeresspiegel die höchst gelegene Stelle der diesjährigen Schweiz-Rundfahrt. Simeoni und Casar hatten sich früh abgesetzt und behaupteten auch nach dem Gipfel eine komfortable Führung. Jan Ullrich hatte bei mäßigem Tempo keine Probleme, mit dem Feld den Pass zu bezwingen.
Das Spitzenduo bummelte bei brütender Hitze jedoch immer mehr und wurde unmittelbar vor dem Ziel eingeholt. Als der Luxemburger Kim Kirchen im Sprint schon über seinen vermeintlichen Sieg jubelte, konterte Casar überraschend und überholte Kirchen knapp vor der Ziellinie. Bester Deutscher war Malte Urban auf Rang zwölf. In der Gesamtwertung bleibt Patrik Sinkewitz aus Künzell auf Rang sechs mit 33 Sekunden Rückstand.
Michael Rich, zwei Mal WM-Zweiter im Zeitfahren, gab am Freitag auf. Laut Teamchef Hans-Michael Holczer litt Rich schon seit zwei Tagen unter Kniebeschwerden und wollte mit Blick auf seine Nominierung für die Tour de France nichts riskieren. Der Emmendinger werde sich untersuchen lassen, kündigte Holczer an.
Die 5. Etappe der Tour de Suisse führt über 178 Kilometer von Ascona nach La Punt, auf dem Programm stehen zwei weitere schwere Anstiege. Die Rundfahrt endet am 25. Juni.